Weltweit zweitwärmster Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Baku, 12. Juni, AZERTAC
Der diesjährige Mai war Forschenden zufolge weltweit der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Nur der Vorjahresmonat ist noch wärmer gewesen, wie Mitarbeitende des Copernicus Climate Change Service (C3S) der EU mitteilten.
Im Mai 2025 lagen die globalen Oberflächentemperaturen demnach durchschnittlich 1,4 Grad Celsius höher als in der vorindustriellen Zeit. Es sei aber davon auszugehen, „dass die 1,5-Grad-Grenze aufgrund der anhaltenden Erwärmung des Klimasystems in naher Zukunft erneut überschritten wird“, sagte C3S-Direktor Carlo Buontempo. Der Schwellenwert von 1,5 Grad Celsius ist dem Pariser Klimaabkommen zufolge die Grenze, mit der die schwersten Folgen der Erwärmung verhindert werden sollen.
Beispiellose Wärmeperiode in Island und Grönland - Eine separate Studie der Klimaforschergruppe World Weather Attribution gibt ebenfalls wenig Anlass zum Optimismus: Ihr zufolge ist der vom Menschen verursachte Klimawandel Grund für eine beispiellose Wärmeperiode in Island und Grönland, die im vergangenen Monat beobachtet werden konnte.
Während dieser Phase lagen die Temperaturen demnach um etwa drei Grad Celsius höher, als sie ohne den Klimawandel gewesen wären. Dies habe zu einem enormen zusätzlichen Abschmelzen des grönländischen Eisschildes beigetragen. »Selbst Länder mit kaltem Klima erleben beispiellose Temperaturen«, sagte Sarah Kew, Co-Autorin der Studie und Forscherin am Königlich Niederländischen Meteorologischen Institut.
Im Kampf gegen den Klimawandel werden die aktuellen Durchschnittstemperaturen mit jenen der vorindustriellen Zeit von 1850 bis 1900 verglichen – also dem Zeitpunkt, als die Menschheit begann, fossile Brennstoffe in großem Maßstab zu verbrennen. Die dabei freigesetzten Treibhausgase sind Experten zufolge die Hauptursache des Klimawandels.
Das Jahr 2024 gilt als das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens bezieht sich darauf, eine derartige globale Temperatursteigerung im Durchschnitt und über Jahrzehnte hinweg zu verhindern. Diese ist zwar noch nicht eingetreten, einige Experten halten das Ziel dennoch für nur noch schwer zu erreichen. Sie fordern deshalb eine schnellere Begrenzung von Treibhausgasemissionen.