GESELLSCHAFT
Angst vor Zahnschmerzen erhöht das Leiden
Baku, den 15. Oktober (AZERTAG). Wissenschaftler haben den Zahnschmerz untersucht. Das Ergebnis: Wer Angst davor hat, leidet noch viel mehr.
Das Wort Zahnschmerz allein verursacht ein unangenehmes Gefühl, selbst wenn man gerade gar keine hat. Es mag sein, dass dieses Unbehagen in der Vergangenheit auch bei Wissenschaftlern zuschlug, denn bis vor Kurzem wusste man aus der Forschung überraschend wenig über den Zahnschmerz.
Inzwischen hat sich das geändert, und einige Forscher sind in den vergangenen Jahren dem Zahnschmerz auf den Grund gegangen. Viele andere Experten, die sich seit Langem mit dem Schmerz und seiner Verarbeitung im Allgemeinen beschäftigen, haben dabei gute Vorarbeit geleistet.
So weiß man inzwischen recht genau, welche Areale des Gehirns bei der Schmerzverarbeitung fast immer eine Rolle spielen. Wissenschaftler haben das beteiligte Netzwerk „Schmerzmatrix“ getauft. Es besteht zum einen aus den Teilen des Gehirns, die die schmerzenden Körperteile in unserem Denkorgan repräsentieren, die sogenannten sensomotorischen Areale.
Auch der Thalamus, der wie ein Filter entscheidet, welche ankommenden Sinnesinformationen wichtig genug sind, um weitergeleitet und verarbeitet zu werden, ist an der Schmerzverarbeitung beteiligt - ebenso wie das Kleinhirn, welches unter anderem Reflexe und die Motorik steuert.
Verschiedene Studien konnten mittlerweile zeigen, dass alle diese Gebiete im Wechselspiel miteinander dafür zuständig sind, den Schmerz im Körper genau zu lokalisieren und dann angemessen auf ihn zu reagieren.
Weiterhin sind auch Teile des limbischen Systems aktiv, also des Netzwerkes von Hirnarealen, die bei der Entstehung von Emotionen eine entscheidende Rolle spielen. Hier, im vorderen Teil der sogenannten Gyrus cinguli und in der sogenannten vorderen Insel werden unsere Gefühle verarbeitet.