WIRTSCHAFT
Chinesen kaufen Flugzeug-Leasing-Sparte von AIG
Baku, den 10.Dezember (AZERTAG). Der von der Finanzkrise gebeutelte US-Versicherungskonzern AIG verkauft den größten Teil seiner Flugzeug-Leasing-Sparte für mehr als fünf Milliarden Dollar nach China. Wenn die Aufsichtsbehörden zustimmen ist der Deal der bisher größte Aufkauf eines US-Unternehmens durch chinesische Investoren.
Der einst größte Versicherer der Welt, der US-Konzern AIG, verkauft eine weitere Geschäftssparte. Der Großteil des Flugzeug-Leasing-Geschäfts soll für 5,3 Milliarden Dollar nach China gehen. Es wäre der bisher größte Aufkauf eines amerikanischen Unternehmens durch Investoren aus China, wenn die Aufsichtsbehörden das Geschäft genehmigen.
Wie AIG am Montag in New York mitteilte, wird ein Anteil von bis zu 90 Prozent an der International Lease Finance Corporation (ILFC) an ein Investorengruppe unter Führung von Weng Xianding, dem Vorsitzenden der New China Trust Company, verkauft. Zu der Gruppe gehört auch der China Aviation Industrial Fund.
Das Leasing-Unternehmen ILFC besitzt mehr als 1000 Flugzeuge, kooperiert mit rund 200 Fluggesellschaften in 80 Ländern und ist einer der größten Kunden der Hersteller Airbus und Boeing. Die Vereinbarung sieht zunächst den Verkauf von 80,1 Prozent für 4,23 Milliarden US-Dollar und die Option für den Kauf von weiteren 9,9 Prozent vor, wie AIG mitteilte. Nach der Billigung des Geschäfts und der Ausübung der Option sollen sich auch New China Life Insurance und der Investitionsarm der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) beteiligen.
Der Versicherungskonzern AIG war einst der größte Versicherungskonzern der Welt. Fehlspekulationen auf dem US-Häusermarkt brachten den Konzern jedoch 2008 an den Rand des Ruins - im vierten Quartal des Jahres machte AIG mit mehr als 60 Milliarden Dollar den höchsten Quartalsverlust in der Wirtschaftsgeschichte. Der Staat musste mit einem Rettungspaket von mehr als 180 Milliarden Dollar einspringen - die teuerste Rettungsaktion der Finanzkrise. Der Staat hält nach mehreren Verkaufsrunden bis heute fast 16 Prozent an dem Unternehmen.