GESELLSCHAFT
Forscher entdecken resistenten Tripper-Keim
Baku, den 11. Juli (AZERTAG). Mediziner sind alarmiert: In Japan ist ein Gonorrhö-Keim aufgetaucht, der gegen besonders resistent gegen Antibiotika ist. Sollte sich der Bakterienstamm weltweit verbreiten, wären Ärzte gegen den Tripper künftig machtlos.
Einst drohte oft der Tod, inzwischen hat die Gonorrhö, auch Tripper genannt, längst ihren Schrecken verloren. Zu verdanken ist das der Entwicklung von Antibiotika, mit denen man die Geschlechtskrankheit, die von Bakterien ausgelöst wird, relativ leicht behandeln kann.
Eine Meldung aus Schweden lässt nun jedoch Ärzte aufhorchen: Ein internationales Forscherteam hat einen Bakterienstamm entdeckt, der nach eigenen Angaben gegen die bei Gonorrhö eingesetzten Antibiotika resistent ist. Die Details ihrer Ergebnisse wollen die Forscher Magnus Unemo vom schwedischen Referenzlabor für pathogene Neisseria und Makoto Ohnishi vom National Institute of Infectious Diseases in Tokio jetzt auf einer Konferenz vorstellen: Die Tagung der Internationalen Gesellschaft für sexuell übertragbare Krankheiten findet vom 10. bis 13. Juli in Quebec City in Kanada statt.
Den Wissenschaftlern zufolge könnte dieser Stamm, der die Bezeichnung H041 trägt, eine einst leicht zu behandelnde Krankheit in ein ernstes globales Problem verwandeln. In einer Arbeit, die das Team im Fachmagazin „Antimicrobbial Agents and Chemotherapy“ veröffentlicht hat, beschreiben die Forscher die bisher unbekannte Variante des Bakteriums Neisseria gonorrhoeae (auch Gonokokken genannt). Durch ihre genetischen Analysen konnten die Forscher jene Genmutationen identifizieren, die das Bakterium resistent gegen die Antibiotika machen.