GESELLSCHAFT
Forscher wollen Grippeviren ein für allemal auslöschen
Baku, den 31. Oktober (AZERTAG). Noch ist die Impfung der beste Weg, um sich gegen Grippe zu schützen. Doch Forscher tüfteln an wirksameren Strategien, um das Virus auszulöschen.
Im Jahr 1918 brach eine Pandemie aus, die vergleichbar war mit der Pest von 1348. Bis zu 50 Millionen Menschen, so schätzen Forscher heute, starben damals an der Infektion mit dem Influenzavirus. Die Krankheit wurde Spanische Grippe getauft. Doch der eigentliche Ursprung des tödlichen Erregers war bislang unbekannt. Als wahrscheinliche Quelle galten Militärlager im US-Bundesstaat Kansas. Nun haben Wissenschaftler des National Institute of Health in Bethesda, Maryland, einen Hinweis gefunden, von wo und ab wann die tödliche Seuche tatsächlich ihren Lauf nahm.
Die Wissenschaftler untersuchten die Leichen von 68 US-Soldaten, die zwischen Mai und Oktober 1918 gestorben waren. 37 der Autopsien ergaben eine Infektion mit der Grippe. Doch vier der Männer hatten sich anscheinend schon Monate vor der Ausbreitung mit dem Erreger angesteckt - Sie waren die ersten Opfer der Spanischen Grippe, schreiben die Forscher im Fachjournal „PNAS“.
In den Laboratorien weltweit arbeiten Wissenschaftler daran, eine weitere fatale Grippeepidemie zu verhindern. Dazu arbeiten sie an der Verbesserung von Impfstoffen zur Prävention sowie an Medikamenten zur Behandlung. Dennoch erkranken alljährlich zu Beginn der kalten Jahreszeit Menschen an Grippe - und sterben an der durch Viren übertragenen Krankheit.
In diesem Herbst kommt die Welle später als im Vorjahr. Das zeigt unter anderem das Trendbarometer der Suchmaschine Google. Erst Mitte Oktober gaben so viele Menschen wie im vergangenen Jahr den Begriff „Grippe“ ein.
Dabei ist schon die Grippesaison 2010/11 nach erster Bilanz des Robert-Koch-Instituts recht mild verlaufen. Rund 2,1 Millionen Menschen seien wegen einer Grippe zum Arzt gegangen, rund 1,2 Millionen Menschen meldeten sich arbeitsunfähig und rund 4700 Menschen mussten wegen schwerer Symptome im Krankenhaus behandelt werden.
Jeder Grippepatient ist allerdings einer zu viel. Denn nur durch eine Eindämmung Influenzaviren lässt sich eine Epidemie verhindern. Dazu trägt die Einhaltung von Hygieneregeln bei: In den Ärmel oder in ein Papiertaschentuch niesen und Husten und nie in die Hand - dafür aber häufig die Hände waschen und den Kontakt zu Infizierten meiden. Außerdem bietet die Grippeimpfung Schutz.