GESELLSCHAFT
Hoffnung auf Heilung von Raucher-Lungen
Baku, den 19. Oktober (AZERTAG). Schwere chronische Lungenleiden wie die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) nehmen stark zu. Im Jahr 2020 wird sie weltweit auf Platz drei der Todesursachen stehen. Seit Jahren suchen Forscher erfolglos nach neuen Therapien gegen diese Leiden, die das Lungengewebe zerstören und den Patienten buchstäblich den Atem rauben.
Die Ursache dieser Krankheiten sind Gifte im Zigarettenrauch, in Luftschadstoffen und teilweise auch altersbedingte Veränderungen in der Lunge. Nun berichten Forscher im Fachmagazin „Cell“ jedoch von einem Wirkstoff, der die Schäden an der Lunge bremsen könnte. Mehr noch: „Neues Gewebe kann sogar wieder nachwachsen, so dass sich das Lungengewebe regeneriert“, sagt Professor Norbert Weißmann vom Lungenzentrum der Universität Gießen.
Ansatzpunkt ist das Enzym mit dem Kürzel iNOS. Das produziert den körpereigenen Signalstoff Stickstoffmonoxid (NO). NO geht jedoch auch chemische Reaktionen mit anderen körpereigenen sowie Substanzen aus Tabakrauch und Luftschadstoffen ein - mit sogenannten freien Sauerstoffradikalen.
Dann entsteht ein weiteres Gift, das über eine biochemische Kaskade zahlreiche Eiweiße im Lungengewebe verändert. Die so geschädigten Zellen kurbeln daraufhin den Prozess der Apoptose an - das ist ein Selbstmordprogramm, das Zellen beseitigt, die der Organismus nicht reparieren kann. Die Folge: Lungengewebe stirbt ab.