GESELLSCHAFT
In Kongo ist das Ebolavirus zurück: Ein Junge gestorben
Baku, 9. Oktober, AZERTAC
In der Demokratischen Republik Kongo ist fünf Monate nach dem offiziellen Ende des letzten Ausbruchs ein neuer Ebola-Ausbruch gemeldet worden. Ein dreijähriger Junge sei mit einer Ebola-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden und am 6. Oktober verstorben, erklärte das Gesundheitsministerium. Der Fall ereignete sich demnach in Beni in der Provinz Nord-Kivu. Die Behörden arbeiten daran, rund hundert Kontaktpersonen aufzuspüren.
Einem internen Laborbericht zufolge waren in den Wochen vor dem Vorfall schon drei andere Kleinkinder in der Region gestorben, nachdem sie für Ebola typische Symptome entwickelt hatten, wurden allerdings nicht auf das Virus getestet.
“Dank der bei früheren Epidemien gesammelten Erfahrungen im Umgang mit dem Ebolavirus sind wir zuversichtlich, dass es den Einsatzteams gelingen wird, diesen Ausbruch so schnell wie möglich unter Kontrolle zu bringen“, hieß es in einer Erklärung. Erst Anfang Mai hatte das Land seinen zwölften Ebola-Ausbruch für beendet erklärt. Damals waren zwölf Fälle gemeldet worden. Sechs Menschen verloren ihr Leben.
Beim vorherigen, deutlich verheerenderen Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo waren zwischen 2018 und 2020 mehr als 2200 Menschen gestorben. Die Stadt Beni, in der sich der aktuelle Fall ereignete, war damals das Epizentrum des Ausbruchs.
Virus kann im Hoden monatelang überdauern - Es sei möglich, dass der aktuelle Fall mit einem früheren Ausbruch in Verbindung stehe, erklärten die Behörden. Im Samen könnten Partikel des Virus mehrere Monate lang nachgewiesen werden. Die Hoden zählen zu den wenigen Regionen des Körpers, in denen das Immunsystem herunterreguliert ist, um das empfindliche Gewebe nicht durch Autoimmunreaktionen zu gefährden. Dadurch können Erreger jedoch mitunter lange überdauern.
Ebola ist ein hämorrhagisches Fieber, das erstmals 1976 in Zentralafrika nachgewiesen wurde. Das Virus wird durch Körperflüssigkeiten wie Schweiß und Erbrochenes übertragen. Zu den Symptomen zählen Fieber, Blutungen, heftiges Erbrechen und heftiger Durchfall. Rund die Hälfte der Betroffenen stirbt. Ein relativ neues Medikament kann die Überlebenschancen jedoch steigern, wenn es früh verabreicht wird. Außerdem existieren mittlerweile zwei effektive Impfstoffe gegen das Virus.
Alle Mittel waren während und nach einem verheerenden Ebola-Ausbruch in Westafrika entwickelt worden, bei dem sich zwischen 2014 und 2016 mehr als 28.000 Menschen in Guinea, Liberia und Sierra Leone infizierten. Mehr als 11.000 von ihnen starben.