WIRTSCHAFT
Japans Regierung pumpt neues Geld in die Wirtschaft
Baku, den 30.November (AZERTAG). Frisches Geld für die Landwirtschaft, die Fischerei und Pflege sollen Japans Arbeitsmarkt zu neuem Schwung verhelfen. Die Regierung in Tokio hat ein neues Konjunkturpaket in Höhe von rund 8,5 Milliarden Euro geschnürt. Neue Daten aus der Industrie machen etwas Hoffnung.
Die Lage auf Japans Jobmarkt ist alles andere als rosig. Die Arbeitslosenquote verharrte im Oktober bei 4,2 Prozent - für japanische Verhältnisse relativ hoch. Zugleich entfielen auf 100 Jobsuchende inzwischen nur noch 80 offene Stellen. In dem Monat zuvor waren es noch 81 gewesen.
Passend zu den neuen Daten beschloss die japanische Regierung am Freitag ein neues Konjunkturpaket zur Belebung des Arbeitsmarkts. Um neue Stellen zu schaffen, soll die Wirtschaft mit 880 Millionen Yen (etwa 8,5 Milliarden Euro) angekurbelt werden. Die Mittel sollen etwa in die Landwirtschaft, die Fischerei und die Pflege investiert werden. Das Geld ist bereits im Staatshaushalt enthalten, so dass keine parlamentarische Bestätigung mehr nötig ist.
Japan befindet sich seit längerem in einer politischen und wirtschaftlichen Krise. Ministerpräsident Yoshihiko Noda löste vor zwei Wochen das Parlament auf. Am 16. Dezember soll neu gewählt werden. Bei der Abstimmung droht Nodas Regierungspartei DPJ eine Niederlage - nach einer dreijährigen von Führungskrisen und häufigen Kabinettsumbildungen geprägten Regierungszeit .
Unmittelbar vor seiner Auflösung hatte das Parlament ein Gesetz zur Ausgabe neuer Staatsanleihen verabschiedet, das Noda zur Bedingung für die Neuwahl gemacht hatte. Mit den Anleihen sollen rund 40 Prozent des bis März 2013 laufenden Staatshaushalts gedeckt werden. Zur Ankurbelung der Wirtschaft legte Japan in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrere Konjunkturprogramme auf.
Immerhin gab es positive Meldungen aus der Industrie. So ist die Produktion erstmals seit vier Monaten gestiegen, gab die Regierung auf Basis vorläufiger Daten bekannt. Der Ausstoß erhöhte sich im Oktober um saisonbereinigt 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dies bedeutet jedoch noch nicht, dass die Talsohle erreicht ist. Der Trend zeige angesichts der schwachen Weltwirtschaft weiter nach unten, hieß es.
Zugleich sind die Verbraucherpreise im Oktober wie erwartet gefallen. Die Preise seien um 0,4 Prozent zum Vorjahr gesunken, hieß es. Dies war der fünfte Rückgang in Folge.