GESELLSCHAFT
Menschliche Zelle verschluckt sich an Nanoröhrchen
Baku, den 21. September (AZERTAG). Was macht Nanopartikel und Asbest für Menschen so gefährlich? US-Forscher haben erstmals die Ursache geklärt: Die Partikel führen die Zellen in die Irre.
Die Zelle (blau) kann bei Nanoröhrchen (grün und gelb) die Geometrie nicht erfassen. Sie verwechselt sie mit kleinen und gut verdaubaren Partikeln. Hat die Aufnahme begonnen, ist sie unumkehrbar - und die Zelle „verschluckt sich“. Bindungsstellen (gelb und rot) auf der Zellmembran drehen flach ankommende Röhren stets in einen 90-Grad-Winkel.
Nanopartikel gelten als technologische Verheißung. Die Teilchen mit Durchmessern in der Größenordnung von Zehntausendstel- bis Millionstelmillimetern sollen Materialien robuster machen, Arzneimittel verträglicher und Lebensmittel genussreicher. Materialien könnten mit ihnen stabiler und zugleich leichter werden sowie erwünschte Oberflächeneigenschaften annehmen. Computer werden noch leistungsfähiger bei zugleich geschrumpften Abmessungen.
In allerlei Produkten stecken sie schon heute (siehe Kasten). Zugleich aber streiten sich Wissenschaftler noch, ob sie nicht gesundheits- und umweltschädlich sind. Oder zumindest bemängeln einige Forscher, dass es noch zu wenige verlässliche Studien gibt.