GESELLSCHAFT
Neuer Test – wie „wach“ ein Wachkoma-Patient ist
Baku, den 13. Januar (AZERTAG). Mediziner können einfacher als gedacht messen, ob ein Wachkoma-Patient von seinem Umfeld etwas mitbekommt und kommunizieren kann.
Für die Angehörigen von Wachkoma-Patienten gibt es einen neuen Lichtblick: Mit relativ einfachen Mitteln können einer neuen Untersuchung zufolge Hinweise darauf gefunden werden, ob die Betroffenen vielleicht doch wahrnehmen, was um sie herum passiert, und möglicherweise sogar kommunizieren können.
Die Forscher setzten die Elektroenzephalografie (EEG) ein, um die Aktivitäten des Gehirns zu messen. Bei drei von 16 anscheinend nicht ansprechbaren Patienten ergaben die Messungen ein anderes Bild. Die Menschen verstanden, was sie gesagt bekamen und konnten einfachen Anweisungen Folge leisten.
EEG-Geräte sind weitaus leichter einsetzbar und billiger als die Magnetresonanztomografie (MRT), mit der in früheren Studien eine gewisse Wahrnehmungsfähigkeit bei manchen Wachkoma-Patienten nachgewiesen wurde. Sie könnten direkt neben dem Bett des Betroffenen platziert werden und sind viel flexibler. Sollte sich die Anwendung von EEG bewähren, könnten so nach Ansicht der Experten in vielen Fällen logistische Schwierigkeiten umgangen werden, auch der potenziell gefährliche Transport von Patienten zu MRT-Einrichtungen könnte vermieden werden.