WELT
Rolls Royce schließt Milliardendeal mit London

Baku, 24. Januar, AZERTAC
Die britische Regierung will ihre Seestreitkräfte modernisieren. Davon profitiert auch der Triebwerkshersteller Rolls-Royce, der die Antriebe der neuen U-Boot-Generation beisteuern soll. Dem Verteidigungsministerium in London zufolge umfasst der auf acht Jahre angelegte Vertrag die Entwicklung, die Herstellung und Instandhaltung für Nuklearreaktoren, um die Atom-U-Boote des Landes anzutreiben. Insgesamt stehen dafür umgerechnet rund elf Milliarden Euro bereit.
Die Entscheidung sei auch ein Bekenntnis zum atomaren Abschreckungspotenzial des Landes »als unsere ultimative Absicherung in einer gefährlicheren Welt«, erklärte Verteidigungsminister John Healey am Freitag vor einem Besuch in der Rolls-Royce-Fabrik für Atomreaktoren.
Das Abkommen werde die ständige Abschreckung auf See stärken, fügte Healy hinzu. Zudem solle der Vertrag den Verteidigungspakt Aukus mit den USA und Australien voranbringen.
Gleichzeitig soll der Ausbau der Streitkräfte aber auch als Konjunkturspritze dienen. »Diese Investition in Großbritanniens Verteidigung wird der britischen Wirtschaft, Arbeitsplätzen und der nationalen Sicherheit langfristig Auftrieb geben«, erklärte Healy. Das neue Abkommen mit dem Namen »Unity« bündele frühere Verträge und fördere eine kosteneffiziente Produktion.
Großbritannien betreibt eine Flotte von vier U-Booten, die sowohl mit einem Atomantrieb ausgestattet sind als auch Atomwaffen an Bord tragen. Eines dieser U-Boote patrouilliert ständig in den Weltmeeren, um einen atomaren Angriff auf Großbritannien beantworten zu können.