WIRTSCHAFT
Russland fordert größeres Engagement der EZB
Baku, den 12. November (AZERTAG). Der IWF hat die Schwellenländer davor gewarnt, sich in der Euro-Krise für immun zu halten. Russland drängt auf eine stärkere Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB).
Die Euro-Krise bedroht nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds auch die asiatischen Wirtschaftsmächte. Asien sei weiterhin der Motor der Weltkonjunktur, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde in Tokio. Aber wenn sich die Krise in Europa verschärfe, könne sich dies über die engen Verknüpfungen im Handel und im Finanzsektor negativ auf Asien auswirken. „Kein Land ist unter den gegenwärtigen Umständen immun, egal ob es ein Industrie- oder ein Schwellenland ist oder wie weit entfernt es liegt.“
Deswegen seien eine bessere internationale Zusammenarbeit und entschlossene Maßnahmen für ein nachhaltiges und ausgewogenes Wirtschaftswachstum nötig. Am Freitag hatte der IWF vor einer Rezession in führenden Industrieländern gewarnt, sollte die Politik dort nicht rasch die Wirtschaft ankurbeln.
Russland fordert dagegen ein stärkeres Engagement der EZB zur Lösung der Schuldenkrise. Die Mittel des Euro-Rettungsschirms EFSF sowie des Internationalen Währungsfonds (IWF) reichten dazu alleine nicht aus, sagte der russische Ministerpräsident Wladimir Putin. Er rief die Euro-Länder dazu auf, einen Kollaps Italiens in jedem Falle zu verhindern. Sonst komme es zu einer „Katastrophe“, warnte er.
Der frühere EZB-Chefvolkswirt und Regierungsberater Otmar Issing sprach sich dagegen gegen finanzielle Hilfen für Italien aus.