GESELLSCHAFT
So futtern Sie sich im trüben Herbst gute Laune an
Baku, den 4. November (AZERTAG). Wenn im Herbst die Tage kürzer und trüber werden, schlägt das vielen aufs Gemüt. Doch mit Gute-Laune-Essen lässt sich der Kummer ganz einfach runterschlucken.
Mit den schwächer werdenden Sonnenstrahlen verblasst oft auch das Lächeln auf den Gesichtern. Viele Menschen fühlen sich müde, traurig und lustlos. Schuld daran ist das Hormon Melatonin, von dem in der dunklen Jahreszeit mehr gebildet wird. Es macht nicht nur müde, sondern senkt den Gehalt von Serotonin im Körper. Wegen seiner positiven Wirkung auf den Gemütszustand wird Serotonin auch einfach „Glückshormon“ genannt.
Doch man muss nicht bis zum Frühling warten, bis sich die Stimmung wieder von alleine hebt. Verschiedenste Nahrungsmittel - so genanntes Mood Food - können dabei helfen, die körpereigene Produktion von Serotonin anzukurbeln und so die schlechte Laune ganz einfach runterzuschlucken.
Exotische Früchte wie Bananen, Ananas und Papaya sowie Feigen und Avocados enthalten zwar von Natur aus Serotonin. Doch ganz so einfach ist das mit der Glücksnahrung dann auch wieder nicht. Wird das Glückshormon nämlich mit der Nahrung aufgenommen, gelangt es in den Magen, nicht aber ins Gehirn und kann seine positive Wirkung deshalb nicht entfalten.
„Serotonin muss der Körper im Gehirn selbst bilden“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin und Buchautorin Dagmar von Cramm. Und damit das auch geschieht, braucht er als wichtigsten Baustoff die Aminosäure Tryptophan. Gleichzeitig sind Kohlenhydrate nötig, um das Tryptophan ins Gehirn zu lotsen. Beides kann nur mit der Nahrung aufgenommen werden. Während die Kohlenhydrate die Insulinausschüttung anregen und so dafür sorgen, dass die Muskeln vermehrt andere Aminosäuren aufnehmen, bleibt die Aminosäure Tryptophan im Blut und gelangt sozusagen konkurrenzlos ins Gehirn. Dort wird aus Tryptophan schließlich Serotonin gebildet.
Schokolade ist zwar zu Recht als Gute-Laune-Lebensmittel bekannt, doch das Stimmungshoch hält nach dem Genuss nicht allzu lange an. Von Cramm hat da ein gesünderes Rezept: „Ich würde eine heiße Schokolade mit dunklem Kakaopulver und einer Spur Vanille empfehlen. Die enthält durch die Milch außerdem noch Vitamin D, dass für uns besonders in den Wintermonaten enorm wichtig ist.“