WELT
Stärkster Taifun seit 75 Jahren trifft Shanghai
Peking, 16. September, AZERTAC
Mit heftigem Regen und starken Böen hat Taifun „Bebinca“ die chinesische Millionenstadt Shanghai lahmgelegt. Die Behörden stoppten den Fernzug- und Fährverkehr, sagten am Vormittag alle Flüge an den internationalen Flughäfen ab und sperrten Autobahnzufahrten, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete.
Der Tropensturm traf am Morgen (Ortszeit) auf die Metropolregion mit fast 25 Millionen Einwohnern. Berichte über Tote oder Verletzte sowie größere Schäden gab es zunächst nicht. Das Staatsfernsehen veröffentlichte Fotos von Alleen mit umgeknickten Bäumen.
Auf chinesischen Online-Plattformen waren Videos von Gebäuden zu sehen, von denen Teile der Fassade auf die Straße fielen – in einem Fall verfehlten die Trümmer nur knapp einen Linienbus. Andere Videos zeigten, wie der Sturm Wellblechdächer davontrug oder sich Menschen wegen des starken Windes an Bäume klammerten.
„Bebinca“ sei der stärkste der insgesamt elf Taifune, die in den vergangenen 75 Jahren die Finanzmetropole getroffen hätten, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die zentrale Wetterbehörde gab die höchste Warnstufe aus.
Tausende Menschen in Notunterkünften - Auch die angrenzenden Küstenprovinzen Ostchinas, Zhejiang und Jiangsu sowie Anhui im Hinterland, werden die Folgen des Taifuns demnach zu spüren bekommen. Die Behörden hatten im Vorfeld Warnungen ausgesprochen. Tausende Menschen kamen in den betroffenen Gebieten vorsorglich in Notunterkünfte.
Der Taifun trifft China über die Feiertage anlässlich des Mondfestes, zu dem Millionen von Chinesen landesweit verreisen. Erst vor etwas mehr als einer Woche hatte Taifun „Yagi“ den Süden Chinas getroffen, heftige Schäden angerichtet und einige Todesopfer gefordert. Der Sturm zog weiter Richtung Südostasien nach Vietnam, Myanmar und Thailand, wo infolge von Überschwemmungen oder Unglücken Hunderte Menschen starben.