GESELLSCHAFT
Türkische Ärzte transplantieren Gebärmutter
Baku, den 7. Oktober (AZERTAG). Eine Operation in der Türkei macht Tausenden kinderlosen Frauen Hoffnung: Zwei Monate nach der Transplantation einer Gebärmutter sieht es so aus, als sei alles gut gelaufen.
Ärzte des Universitäts-Krankenhauses Akdeniz bei Antalya haben der 21-jährigen Derya Sert als erster Frau der Welt erfolgreich die Gebärmutter einer verstorbenen Spenderin transplantiert.
Fast zwei Monate nach dem Eingriff sieht es so aus, als habe die Empfängerin alles gut überstanden. Nun hoffen die Frau, die ohne Uterus geboren wurde, und ihr Mann auf Nachwuchs. Eine von 5000 Frauen wird ohne Gebärmutter geboren.
Bei der zuvor einzigen Gebärmuttertransplantation in Saudi-Arabien hatten Ärzte im Jahr 2000 den Uterus einer lebenden Spenderin entnommen. Doch der Körper der Patientin stieß das Organ ab.
„Mit einer lebenden Spenderin war es schwieriger“, betont der Chirurg Ömer Özkan, der am 9. August zum 15-köpfigen OP-Team zählte. Wahrscheinlich konnten damals der Spenderin nicht ausreichend Blutgefäße entnommen werden, um ein Anwachsen des Uterus zu ermöglichen. Weil die türkischen Mediziner das Organ einer Toten nutzten, konnten sie mehr Gewebe übertragen.
„Die Operation ist gut verlaufen“, sagt Chirurg Özkan. Die Patientin habe bereits ihre Periode bekommen, ein Zeichen für die Integration des Organs. Doch Özkan gibt sich zurückhaltend: „Man kann erst von einem Erfolg sprechen, wenn sie ihr Kind bekommt.“
Nur wenige Mediziner beschäftigen sich mit Uterus-Transplantationen. Neben der Türkei wird nur in Schweden und in den USA daran geforscht.