WIRTSCHAFT
Chinas Außenhandel schwächelt
Baku, den 10. September (AZERTAG). Die globale Wirtschaftsflaute macht auch China zu schaffen. Die Industrieproduktion liegt auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren, die Investitionen schwächen sich weiter ab, und auch der Außenhandel meldet außergewöhnlich schlechte Zahlen.
Ein Wirtschaftsindikator nach dem anderen zeigt, dass Chinas Wirtschaft mit der schwächelnden Weltkonjunktur zu kämpfen hat. Jetzt bestätigen Außenhandelsdaten die schlechten Konjunkturaussichten für das Land. Die chinesischen Importe fielen im August überraschend um 2,6 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Das berichtete die staatliche Zollverwaltung am Montag in Peking. Es war der dritte monatliche Rückgang in Folge. Analysten hatten mit einem kräftigen Anstieg gerechnet.
Die schwache Nachfrage nach Produkten „Made in China“ durch die Wirtschaftskrise in Europa und den USA ließ auch die chinesischen Exporte mit 2,7 Prozent langsamer steigen als erwartet. Der Handelsüberschuss legte somit leicht von 25,2 Milliarden Dollar im Vormonat auf 26,7 Milliarden Dollar im August zu.
Industrie schwach, Inflation höher-Die Zahlen unterstreichen die anhaltenden Konjunkturprobleme der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Wie das nationale Statistikbüro bereits am Sonntag bekanntgab, ist Chinas Industrieproduktion im August so gering gewachsen wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Der Anstieg betrug knapp neun Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
„Chinas Wirtschaft ist weiterhin im Konjunkturtief, und dieses wird wahrscheinlich noch etwas länger als erwartet anhalten“, zitiert die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua den Vizedirektor des Wirtschaftsinstituts der Renmin-Universität Liu Yuanchun. Die neuen Zahlen ließen Erwartungen an die Zentralbank wachsen, die Wirtschaft mit staatlichen Investitionen zu stützen.
Die Inflation stieg im August um zwei Prozent an, im Juli hatte die Teuerungsrate noch 1,8 Prozent betragen - der niedrigste Wert seit 30 Monaten. Experten machen für den aktuellen Anstieg hauptsächlich die nach heftigen Regenfällen und höheren Getreidepreisen ebenfalls gestiegenen Lebensmittelpreise verantwortlich. Die Inflationsrate liegt allerdings deutlich unter dem Wert vom Juli 2011, als die Teuerung in China bei 6,5 Prozent lag.