WIRTSCHAFT
Ford will der Krise mit dem Welt-Auto trotzen
Baku, den 8. September (AZERTAG). Der US-Konzern rüstet sich für einen Abschwung auf den Fahrzeugmärkten. Er setzt auf Modelle, die rund um den Globus verkauft werden - und aus fast identischen Teilen bestehen.
Die US-Band Pearl Jam war gerade da und in ein paar Tagen kommt Lady Gaga - aber an diesem Nachmittag steht Ford-Chef Alan Mulally auf der riesigen Bühne des Ziggo Dome, Amsterdams neuester Event-Arena. Es gehe für Ford nicht mehr darum, zu überleben, sondern wieder zu wachsen, ruft er und wirkt dabei winzig vor den mächtigen Videowänden und zwischen all den neuen Modellen, die effektvoll vorgeführt werden.
Aber der Applaus ist riesig, die Stimmung in der Halle fast wie bei einer der Vorwahlen der US-Präsidentschaftskandidaten. Nur die bunten Ballons fehlen und das Wahlvolk. Stattdessen sitzen Autoexperten auf den Rängen, Ford-Händler oder Mitarbeiter des derzeit fünftgrößten Automobilherstellers. Letztere sollen an diesem Tag auch motiviert werden. Und das ist nötig.
Rasend schnell hatte sich Ford nach der großen Krise 2009 erholt. Und anders als die Konkurrenten General Motors (GM) und Chrysler weder Insolvenz angemeldet noch Unterstützung von der US-Regierung erhalten, um wieder auf die Beine zu kommen.
Zwölf Quartale hintereinander fährt Ford nun Gewinne ein. In diesem Jahr wurde erstmals seit Jahren wieder eine Dividende gezahlt. Noch im Frühsommer listete der Performance-Index des Centers of Automotive Management (CAM) Ford nach der Spitzengruppe Volkswagen, BMW, Daimler und Hyundai als leistungsfähigsten Autobauer.