GESELLSCHAFT
Forscher warnen – Der Golfstrom läuft heiß
Baku, den 30. Januar (AZERTAG). Weltweit heizen sich die großen Meeresströmungen auf. Forscher fordern vor allem die Beobachtung des Golfstroms, denn die Gründe für die Erwärmung sind unklar.
Der Golfstrom hat sich zwei- bis dreimal so rasch erwärmt wie der Atlantische Ozean. Das berichten Forscher um Professor Martin Visbeck vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (Geomar) im Journal „Nature Climate Change“. Der Analyse des internationalen Teams liegen Beobachtungsdaten und Simulationen zugrunde. Demnach hat sich der Golfstrom im Laufe der vergangenen 100 Jahre um etwa 1,2 Grad Celsius erwärmt, der Atlantik um 0,4 Grad.
Langfristige Temperaturerhöhungen bzw. globale Erwärmung auf der Erde werden von vielen Wissenschaftlern mit dem im Industriezeitalter rasant gestiegenem Ausstoß von Kohlendioxid in Verbindung gebracht. Als globale Erwärmung bezeichnet man den in den vergangenen Jahrzehnten beobachteten Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere sowie deren künftig erwartete Erwärmung. Die Ursachen dafür sind umstritten. Mit internationalen Konferenzen wird seit Jahren versucht, weltweite Konventionen über klimafeindliche Schadstoffe zu vereinbaren.
Weltweit sind Meeresströmungen betroffen: Wie das Zentrum berichtete, trifft das Phänomen auch auf andere schnelle Randströmungen in anderen Ozeanen zu. Das gelte für Strömungen vor Japan und Australien ebenso wie für solche vor Brasilien und dem südlichen Afrika, sagte Visbeck, der den Bereich Physikalische Ozeanographie leitet.
Der Golfstrom ist eine der stärksten Meeresströmungen. Die von ihm von Amerika nach Europa transportierte Wärme ist für das vergleichsweise milde Klima in Mittel- und Nordeuropa verantwortlich. Die warme Meeresströmung hat ihren Ursprung im Golf von Mexiko und transportiert bis zu 100 Millionen Kubikmeter Wasser je Sekunde an der amerikanischen Ostküste entlang nach Norden.