WELT
Mindestens 14 Tote bei Erdbeben vor der Küste des Inselstaats Vanuatu
Baku, 18. Dezember, AZERTAC
Bei einem Erdbeben der Stärke 7,3 vor der Küste des Inselstaats Vanuatu im Pazifik sind mindestens 14 Menschen getötet worden. 200 Menschen seien verletzt, schrieb eine Vertreterin des Roten Kreuzes im Pazifik, in einem Beitrag auf X.
Noch gibt es laut der Nachrichtenagentur AP keine offiziellen Berichte der Regierung. Durch die großen Schäden an der Infrastruktur seien entsprechende Veröffentlichungen derzeit nicht möglich.
Die nordöstlich von Australien gelegene Inselgruppe mit 330.000 Bewohnern liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Dort stoßen tektonische Platten aufeinander, sodass Erdbeben häufig sind. Zudem leidet der Inselstaat unter dem Anstieg des Meeresspiegels infolge der Klimakrise.
Laut Katie Greenwood, Leiterin des Roten Kreuzes im Pazifik mit Sitz auf den Fidschi-Inseln, ist das wichtigste Krankenhaus in Vanuatu beschädigt und die Wasserversorgung unterbrochen.
Das Uno-Büro für humanitäre Hilfe erklärte, die Zugänge zum Flughafen und zum Seehafen seien „aufgrund von Straßenschäden stark eingeschränkt„, was die Hilfslieferungen beeinträchtigen könnte.
Auslandsvertretungen beschädigt - Die Bewohner wurden aufgefordert, sich mindestens 24 Stunden lang von den Küsten fernzuhalten, bis die Tsunami- und Erdbebenüberwachungssysteme wieder einsatzbereit sind.
In der Hauptstadt Port Vila wurden mehrere Gebäude beschädigt, darunter auch der Sitz der US-Botschaft und anderer diplomatischer Vertretungen. Das Erdgeschoss eines Gebäudes, das von den USA, von Frankreich und Großbritannien sowie von Australien und Neuseeland genutzt wurde, wurde durch das Beben zerstört, wie Fotos der Nachrichtenagentur AFP zeigten.
Beben in 57 Kilometer Tiefe – Den Mitarbeitern der US-amerikanischen und der französischen Botschaft gehe es gut, teilen beide Länder mit. Die US-Botschaft sei bis auf Weiteres geschlossen. Frankreich erklärte, seine Vertretung sei zerstört. Auch das neuseeländische Außenministerium meldete schwere Schäden an dem Gebäude.
Das Erdbeben ereignete sich kurz vor 13 Uhr in einer Tiefe von 57 Kilometern. Es hatte sein Zentrum 30 Kilometer westlich von Port Vila, der größten Stadt Vanuatus, einer Gruppe von 80 Inseln, auf denen etwa 330.000 Menschen leben.
Auf das Beben folgten mehrere Nachbeben. Eine Tsunamiwarnung wurde nach kurzer Zeit wieder aufgehoben.
Der Inselstaat im südlichen Pazifik zählt laut dem jährlichen Weltrisikobericht zu den Ländern, die am anfälligsten für Naturkatastrophen wie Erdbeben, Sturmschäden, Überschwemmungen und Tsunamis sind.