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Mindestens 35 Kinder sterben bei Massenpanik auf Schulfest in Nigeria
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Baku, 20. Dezember, AZERTAC
Bei einer Massenpanik in Nigeria sind mindestens 35 Kinder ums Leben gekommen und sechs weitere schwer verletzt worden. Das Unglück habe sich am Mittwoch während eines Jahrmarkts auf dem Gelände einer islamischen Schule in der Stadt Ibadan im Südwesten Nigerias ereignet, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
„Bislang wurden 35 Minderjährige für tot erklärt, während sechs weitere schwer verletzt sind und sich mehreren medizinischen Eingriffen unterziehen müssen“, teilte der Polizeisprecher des Bundesstaates Oyo, Adewale Osifeso, mit.
Die Polizei geht davon aus, dass es zu einer Stampede gekommen sei, als die Veranstalter begannen, Geschenke und Essen zu verteilen. Schon mehrfach haben in der Vergangenheit in Afrikas bevölkerungsreichstem Staat mit 220 Millionen Einwohnern Veranstaltungen, bei denen kostenloses Essen ausgehändigt wurde, zu Stampeden geführt.
Acht Menschen seien festgenommen worden, darunter der „Hauptsponsor“ des Jahrmarkts, sowie der Direktor der Schule. Das Fest war von einem örtlichen Radiosender und einer Stiftung organisiert worden. Der Gouverneur von Oyo, Seyi Makinde, hatte am Mittwoch im Onlinedienst X von „mehreren getöteten Kindern“ gesprochen. Er sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.
Staatschef ordnet Überprüfung der Sicherheitsregeln an - Am Donnerstag drückte Nigerias Staatschef Bola Tinubu „der Regierung und der Bevölkerung des Bundesstaates Oyo ebenso wie den trauernden Familien, die ihre geliebten Kinder verloren haben“, sein Mitgefühl aus. Er forderte eine umfassende Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen bei allen öffentlichen Veranstaltungen und die „strikte“ Anwendung von Sicherheitsvorschriften. In den vergangenen Monaten hatte es in Nigeria immer wieder tödliche Massenpaniken gegeben.
Trotz seines Reichtums an Erdöl steckt Nigeria in seiner schlimmsten Wirtschaftskrise seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die damit einhergehende Inflation hat zu einem rasanten Anstieg von Lebensmittelpreisen geführt und Grundnahrungsmittel für viele Nigerianer unerschwinglich gemacht.