WELT
Simbabwe will 200 Elefanten töten
Baku, 14. September, AZERTAC
Wegen der beispiellosen Dürre und damit einhergehenden Lebensmittelknappheit will die Regierung in Simbabwe zu drastischen Maßnahmen greifen. In dem Land sollen 200 Elefanten getötet werden. Paradox: Obwohl die Tierart als gefährdet gilt, gibt es in dem afrikanischen Land eine Überpopulation.
Das simbabwische Umweltministerium hatte bereits am Mittwoch mitgeteilt, das Land habe „mehr Elefanten als es braucht“. Die Regierung habe daher die Wildparkverwaltung angewiesen, Tiere zu jagen. Die Dickhäuter sollen in Gebieten geschossen werden, in denen es zu Zusammenstößen mit Menschen kam, unter anderem in Hwange, wo sich das größte Naturschutzgebiet des Landes befindet.
Simbabwe und Namibia gehören zu einer Reihe von Ländern im südlichen Afrika, die wegen der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten den Ausnahmezustand ausgerufen haben. Namibia hatte bereits angekündigt, 700 Wildtiere wie Elefanten und Flusspferde töten zu wollen. Die Regierung will mit der umstrittenen Maßnahme die Wasserreserven entlasten und Fleisch für Tausende Menschen bereitstellen, die wegen der Dürre hungern. Bei Tierschützern war die Anordnung auf heftige Kritik gestoßen.
In Simbabwe leben Schätzungen zufolge 100.000 Elefanten. Das Land hat die zweitgrößte Elefanten-Population in Afrika nach Botswana. Allein in Hwange leben 65.000 der großen Tiere, laut ZimParks viermal mehr als das Gebiet eigentlich fassen kann. Zum letzten Mal sind in Simbabwe 1988 Elefanten gekeult worden.
Auch die Tiere leiden unter dem Extremwetter. Im vergangenen Jahr verdursteten in Hwange über 100 Elefanten wegen anhaltender Dürre. Die Großtiere benötigen über 100 Liter Wasser pro Tag.