GESELLSCHAFT
So drastisch steigert Sport die Lebenserwartung
Baku, den 12. November (AZERTAG). Die WHO empfiehlt, mindestens 30 Minuten lang pro Tag Sport zu treiben. Aber reicht das aus, um lange und gesund zu leben? Ja - behaupten Mediziner.
Viele Menschen haben Sport längst aus ihrem Alltag verbannt. Die einen sind schlichtweg zu faul, für andere verhindern Stress und berufliche Belastung - angeblich - den Bewegungsdrang. Dabei weiß jeder, wie gesund Sport ist. Doch wie viel Zeit muss man tatsächlich investieren? Wie klein darf das sportliche Engagement ausfallen?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich täglich mindestens eine halbe Stunde körperlich zu ertüchtigen. Doch diese Angabe wirkt auf viele Sportmuffel so abschreckend, dass sie es gleich ganz bleiben lassen.
Doch nun geben Mediziner aus Taiwan Entwarnung: Eine Viertelstunde Sport pro Tag reicht demnach aus, die Lebensdauer statistisch um immerhin drei Jahre zu verlängern. Das schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal „Lancet“.
Das Team um Chi-Pang Wen von den National Health Research Institutes in Zhunan wertete hierfür Daten von über 400000 Taiwanesen aus. Die Probanden nahmen zwischen 1996 und 2008 an einem Gesundheitsvorsorgeprogramm eines privaten Unternehmens teil, im Durchschnitt hielten sie acht Jahre lang durch.
Sport wirkt lebensverlängernd, weil er das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs reduziert - sei es durch die Senkung des Blutdrucks oder durch Muskelaufbau und eine günstige Stoffwechselregulierung. Eine Verbesserung der Ausdauer stärkt zudem das Immunsystem, und dieses ist im Kampf gegen Krebs erfolgreicher als ein schwaches.
Auch vor Alzheimer schützt Sport, und mit mäßiger Aktivität können Gelenkkrankheiten verhindert werden. Die Forscher betonen zudem, dass nur Bewegung während der Freizeit wirklich effektiv ist. Nur dann sei der Sport mental unbelastet von der Arbeit und ihren Pflichten, und es würden mehr Glückshormone (Endorphine) ausgeschüttet. Das bessere das mentale Wohlbefinden und somit auch die körperliche Gesundheit. So zumindest eine Theorie.