WELT
Südkoreas früherer Verteidigungsminister überlebt Suizidversuch
Baku, 11. Dezember, AZERTAC
Der ehemalige Verteidigungsminister Südkoreas, Kim Yong-hyun, hat nach Angaben des Leiters des Justizvollzugs versucht, sich in Haft das Leben zu nehmen. Das berichtet der US-Sender CNN. Wie die Nachrichtenagenturen AP und Reuters übereinstimmend melden, habe er den Suizidversuch überlebt, sein Zustand sei jetzt stabil.
Kim Yong-hyun hatte am Montag erklärt, die alleinige Verantwortung für die Staatskrise in Südkorea übernehmen zu wollen. „Die gesamte Verantwortung für die Situation liegt allein bei mir. Meine Untergebenen haben einfach nur treu meine Befehle und die ihnen erteilten Aufträge befolgt. Ich bitte um Nachsicht für sie“, zitiert Südkoreas Nachrichtenagentur Yonhap aus einer Stellungnahme von Kims Anwaltschaft.
Darin verzichtet der enge Verbündete von Präsident Yoon auch auf sein Recht, den gegen ihn wegen mutmaßlichen Hochverrats verhängten Haftbefehl in einer Anhörung zu überprüfen.
Das zuständige Bezirksgericht in der Hauptstadt Seoul hatte in der Nacht auf Mittwoch mitgeteilt, es bestehe Verdunkelungsgefahr. Kim werden unter anderem „Ausübung hoheitlicher Pflichten während eines Aufstands« und „Amtsmissbrauch zur Behinderung der Ausübung von Rechten“ zur Last gelegt. Kim wurde in Haft genommen.
Amtsenthebungsverfahren gegen Yoon gescheitert
Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol hatte am Dienstag völlig überraschend das Kriegsrecht über sein Land verhängt und Stunden später nach massivem politischem Widerstand wieder aufgehoben. Am Samstagabend scheiterte ein Antrag der Opposition über ein Amtsenthebungsverfahren gegen Yoon im Parlament.
Yoon Suk-yeol hatte erklärt, seine Partei über seine Zukunft entscheiden zu lassen. „Ich entschuldige mich aufrichtig bei den Bürgern, die sehr erschüttert waren“, sagte Yoon am Samstag in einer TV-Ansprache. „Ich werde es unserer Partei überlassen, die politische Situation in der Zukunft zu stabilisieren, einschließlich meiner Amtszeit.“