WELT
Unicef: 2024 war Katastrophenjahr für Kinder weltweit
Baku, 28. Dezember, AZERTAC
Mehr Kinder als je zuvor leben laut Unicef in Konfliktgebieten auf der ganzen Welt oder wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Insgesamt lebten 473 Millionen Kinder, mehr als jedes sechste Kind weltweit, in betroffenen Regionen, teilte das Deutsche Komitee der Kinderhilfsorganisation in Köln mit.
Unicef verwies darauf, dass im Gaza-Krieg Tausende Kinder getötet und verletzt worden seien. Zudem habe die UNO in der Ukraine in den ersten neun Monaten des zu Ende gehenden Jahres bereits mehr Opfer unter Kindern verifiziert als im gesamten vergangenen Jahr.
Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell nannte 2024 eines der schlimmsten Jahre für Kinder in Konfliktsituationen in der 78-jährigen Geschichte von Unicef. "Ein Kind, das in einem Konfliktgebiet aufwächst, geht mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht zur Schule, ist mangelernährt und wird aus seinem Zuhause vertrieben – und das häufig mehrfach – in Vergleich zu einem Kind, das an einem friedlichen Ort lebt. Das darf nicht zur neuen Normalität werden. Man dürfe nicht zulassen, dass eine Generation von Kindern zum Kollateralschaden der ungebremsten Kriege in der Welt werde.“
Die Situation für Frauen und Mädchen sei besonders besorgniserregend, da es in Konfliktgebieten zahlreiche Berichte über Vergewaltigungen und sexuelle Gewalt gibt. Laut Unicef ist beispielsweise in Haiti der Anteil der gemeldeten Fälle sexualisierter Gewalt gegen Kinder in diesem Jahr um 1.000 Prozent gestiegen. In bewaffneten Konflikten seien auch Kinder mit Behinderungen in der Regel unverhältnismäßig stark Gewalt und der Verletzung ihrer Rechte ausgesetzt.