GESELLSCHAFT
EU begrenzt Verbrauch von Plastiktüten
Baku, den 29. April, AZERTAC
Sie werden gekauft, meist einmal benutzt und dann weggeworfen. Plastiktüten sind ein großes Umweltproblem. Die EU hat nun Begrenzungen beschlossen.
Zum Schutz der Umwelt sollen Verbraucher beim Einkaufen bald weniger Plastiktüten benutzen. Um Müll zu vermeiden, wird der Gebrauch der Kunststoffbeutel in der Europäischen Union deutlich beschränkt. Dies hat das EU-Parlament in Straßburg am Dienstag endgültig beschlossen, die Staaten hatten bereits zugestimmt.
Milliarden Plastiktüten landen direkt als unbehandelter Müll in der Natur. Künftig sollen sich die EU-Staaten nationale Ziele zur Verminderung setzen. Demnach sollen bis Ende 2019 EU-weit nur noch halb so viele leichte Plastiktüten verwendet werden wie 2010.
Ausnahme bei dünnwandigen Tüten - In dem Verbot geht es um die ganz normale Plastiktüte, die der Verbraucher an der Kasse erhält, sei es im Supermarkt, in der Modeboutique oder im Kaufhaus. Zum Teil kosten Plastiktüten zwar heute schon geringe Centbeträge, vielerorts werden sie aber noch gratis abgegeben.
Ausgenommen sind dünnwandige Tüten, in die etwa Frischfleisch, Wurst, Fisch oder auch Obst verpackt werden. Diese Ausnahme wird vor allem damit begründet, dass ein Verbot noch schädlichere Verpackungen wie Schalen aus Schaumstoff fördern könnte. Auch extrastarke Kunststofftaschen fallen nicht unter die Regelung.
Für die Umwelt sind die Tüten in jedem Fall ein schweres Erbe. Plastiktaschen können nach Ansicht von Experten bis zu 450 Jahre fortbestehen. Kunststoff bildet nicht nur gigantische Müllteppiche auf dem Meer, sondern löst sich häufig auch in mikroskopisch kleine Teilchen auf, die dann Pflanzen und Tiere gefährden.