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Archäologen erkunden unerforschtes Maya-Grab
Baku, den 25. Juni (AZERTAG). Rund 1500 Jahre ist das Maya-Grab alt, in das Forscher nun erstmals eine Kamera hinabgelassen haben. Der rot bemalte Raum könnte die Überreste eines Herrschers über einen mächtigen Stadtstaat beherbergen.
Mexiko-Stadt - Archäologen haben mit einer kleinen, ferngesteuerten Kamera eine bislang noch nicht erkundete Grabkammer der Maya im Süden Mexikos erforscht. Die rund 1500 Jahre alte Kammer scheine noch intakt zu sein, mit Grabbeigaben und rot bemalten Wänden, erklärten die Forscher anschließend. Es handelt sich möglicherweise um den Bestattungsort von einem der frühen Herrscher des Stadtstaats Palenque. Die Überreste dieser Siedlung gehören seit 1987 zum Weltkulturerbe der Unesco.
Das nun untersuchte Grab ist nach Angaben der mexikanischen Behörden schon seit 1999 bekannt. Die Forscher hatten aber bisher die Erkundung immer wieder aufgeschoben - weil die unmittelbar darüberliegende Pyramide einsturzgefährdet ist. Die Kammer liegt in einem Pyramidenkomplex, der als Südliche Akropolis bekannt ist, in einem von Dschungel bedeckten Teil von Palenque. In der Nähe befindet sich der Tempel der Inschriften, wo in den 50-er Jahren das Grab des späteren Herrschers Pakal gefunden wurde.
Dort staunten die Archäologen über einen mächtigen, verzierten Sarkophag. In dem nun mit der Kamera erkundeten Grab fehlt von solch einem Behältnis jedoch jede Spur. Die mexikanischen Archäologen gehen deswegen davon aus, dass möglicherweise im Grab befindliche Knochen direkt auf dem Boden liegen müssen. Wenn es denn überhaupt welche gibt. Denn auch die ersten Bilder aus der Kammer können die Frage nicht beantworten, ob sich dort tatsächlich noch menschliche Überreste befinden.