GESELLSCHAFT
Atlantik beeinflusst die Klima-Veränderungen in Antarktis
Baku, den 23. Januar (AZERTAG). Die Veränderungen in der Antarktis werden von der Erwärmung im Atlantik angetrieben. Zu diesem Schluss kommen Forscher, die Daten der vergangenen 30 Jahre unter die Lupe genommen haben.
Die Erwärmung des nördlichen und tropischen Atlantiks trägt einer Studie zufolge zu Klimaveränderungen in der Antarktis bei. Wissenschaftler der Universität New York werteten für eine im britischen Fachmagazin „Nature“ veröffentlichte Studie Wetterdaten aus drei Jahrzehnten aus.
„Unsere Ergebnisse zeigen eine bislang unbekannte - und überraschende - Kraft hinter klimatischen Veränderungen in der südlichen Hemisphäre: den Atlantischen Ozean“, schreibt Studienautor Xichen Li in einer Mitteilung der Universität. „Die Studie zeigt zudem, dass eine Erwärmung in einer Region weitreichende Folgen in einer anderen Region haben kann.“
Nach Angaben der Autoren ist die antarktische Halbinsel die Region, die weltweit den stärksten Temperaturanstieg verzeichnet. Die Veränderungen im Sommer würden auf eine Zunahme des Ausstoßes von Treibhausgasen und eine Verringerung der Ozonschicht zurückgeführt. Klimatische Veränderungen in den Wintermonaten seien dagegen weniger klar. Bekannt sei zwar der Einfluss von Veränderungen im Pazifik, etwa dem dortigen El-Niño-Phänomen. Dieser Einfluss sei aber eher kurzfristiger Art.
Computermodell zeigt Auswirkungen - Die Forscher der Universität New York nahmen die Oberflächentemperatur des nördlichen und tropischen Atlantiks in den vergangenen 30 Jahren unter die Lupe und verglichen die Zahlen mit Daten zu klimatischen Veränderung in der Antarktis. So konnten sie zeigen, dass auf eine Erwärmung des Atlantiks Veränderungen des Luftdrucks auf dem Niveau des Meeresspiegels in der antarktischen Amundsen-See folgten. Auch veränderte sich die Verteilung von Meer-Eis in mehreren antarktischen Gewässern.
Mit Hilfe eines Computermodells habe gezeigt werden können, dass es die Erwärmung im Atlantik sei, welche die Veränderungen in der Antarktis bewirkte, und nicht umgekehrt, erklärte Mitautor David Holland. Die Studie zeige unter anderem, dass bei der Veränderung beim Meer-Eis in der Antarktis „vollkommen“ andere Mechanismen zum Zuge kämen als in der Arktis.