WIRTSCHAFT
Auch China leidet unter der Euro-Krise
Baku, den 13. Mai (AZERTAG). Chinesische Unternehmen haben überraschend weniger hergestellt und investiert als erwartet. Dem Exportweltmeister macht die Euro-Krise zu schaffen. In Deutschland hellt sich die Stimmung dagegen auf.
Die chinesische Wirtschaft kommt nicht wie erhofft in Schwung. Sowohl die Produktion als auch die Investitionen blieben im April hinter den Erwartungen zurück. Die Unternehmen stellten im vergangenen Monat 9,3 Prozent mehr Waren her als ein Jahr zuvor, teilte das Statistikamt mit. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 9,5 Prozent gerechnet.
Die Investitionen in Fabriken und andere Anlagen legten von Januar bis April um 20,6 Prozent zu, während Experten mit 21 Prozent gerechnet hatten. „Die Konjunktur ist schwächer als erwartet“, sagte Ökonom Zhou Hao von der ANZ Bank in Schanghai. „Das könnte die Zentralbank veranlassen, die Zinsen zu senken.“ Besser lief es im Einzelhandel. Dort stieg der Umsatz im April wie erwartet um 12,8 Prozent.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt war im ersten Quartal nur noch um 7,7 Prozent gewachsen. Dem Exportweltmeister macht die geringe Nachfrage auf seinem wichtigsten Absatzmarkt Europa zu schaffen. Und auch in den USA läuft es wegen des Sparzwangs der Regierung und Steuererhöhungen nicht rund.
China braucht ein hohes Wachstum, um das immer noch riesige Heer der in die Ballungszentren strömenden Arbeiter mit Jobs zu versorgen. 2012 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einem Plus von 7,8 Prozent so langsam gewachsen wie seit 13 Jahren nicht mehr.