WIRTSCHAFT
Douglas zieht sich von der Börse zurück
Baku, den 29. Mai (AZERTAG). 50 Jahre lang war Douglas an der Börse notiert, nun ist der Weg für den Rückzug frei. Die Hauptversammlung beschloss die Abfindung der Kleinaktionäre. Unter Führung des US-Investors Advent soll nun die Sanierung des Unternehmens vorangetrieben werden.
Die Zusammenkunft sei nicht irgendeine Hauptversammlung, sagte Henning Kreke, Vorstandsvorsitzender der Douglas Holding AG. Der Konzern-Boss hatte recht - nach 50 Jahren wird die Douglas-Aktie endgültig von der Börse verschwinden. Die Hauptversammlung machte den Weg für Rückzug frei, in dem sie mit großer Mehrheit für das sogenannte Squeeze-out stimmte. Damit kann das Unternehmen die restlichen Kleinaktionäre abfinden. Douglas hatte dazu am Freitag noch die Barabfindung um 36 Cent auf 38 Euro je Aktie erhöht.
Zwar habe Douglas die Börse praktisch nicht gebraucht, dennoch verlasse das Unternehmen sie nicht „nicht ohne einen Tropfen Wehmut“, so Kreke. Douglas liegt zu 96,79 Prozent im Besitz einer Holding des US-Finanzinvestors Advent und der Gründerfamilie Kreke. Advent war im Dezember 2012 eingestiegen und hatten den Börsenrückzug erst ermöglicht. Im Schulterschluss mit der Familie Kreke will Advent den Konzern weiterentwickeln. Vorstandschef Henning Kreke sagte, das Unternehmen sei abseits der Börse schneller und flexibler.
Vor allem die namensgebende Parfümeriekette und die Christ-Juweliergeschäfte sollen ausgebaut werden. Advent beabsichtige laut eigener Aussage, das Wachstum der Parfüm- und Schmucksparte gemeinsam mit dem Management voranzutreiben.
Zur Douglas Holding gehören die Sparten Parfümerien (Douglas), Schmuck (Christ), Buchhandel (Thalia), Mode (AppelrathCüpper) und Süßigkeiten (Hussel). Zuletzt hatte das Unternehmen in seiner Buchsparte. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2012/2013 erreichte Douglas dennoch weiteres Wachstum. Nach Thalia in den vergangenen Jahren schwächelte diesmal aber Christ im Weihnachts- und Ostergeschäft. Der Halbjahresgewinn betrug 80 Millionen Euro. Die teure Thalia-Sanierung hatte 2011/2012 noch zu einem Halbjahresverlust von 63,3 Millionen Euro geführt.