WIRTSCHAFT
Facebook-Börsengang kostet UBS 350 Millionen
Baku, den 9. Juni (AZERTAG). Die Panne beim Facebook-Börsengang hat einige Investoren um viel Geld gebracht. Die bisherigen Schätzungen dürften allerdings viel zu niedrig liegen. Allein die Schweizer Großbank UBS verlor US-Medien zufolge gleich 350 Millionen Dollar - und erwägt jetzt Klage gegen die Tech-Börse Nasdaq.
Es war eine der peinlichsten technischen Pannen an einer US-Börse überhaupt - und jetzt könnte es für den Börsenbetreiber Nasdaq auch noch richtig teuer werden: Die Schweizer Großbank UBS hat durch die technischen Probleme beim Börsengang des sozialen Netzwerks Facebook offenbar 350 Millionen Dollar Verlust gemacht - das berichten jedenfalls der Fernsehsender CNBC und das „Wall Street Journal“.
Den US-Medien zufolge erwägt die UBS deshalb jetzt rechtliche Schritte gegen die Nasdaq einzureichen. Eine Sprecherin der UBS bestätigte, dass die Bank wegen der technischen Probleme Geld verloren habe, nannte aber keine Summe. Bisher seien keine rechtlichen Schritte eingeleitet worden, dies werde jedoch geprüft.
Beim Börsengang von Facebook am 18. Mai hatte der Börsenbetreiber Nasdaq über längere Zeit keine Kurse erstellen können. Einige Broker und Banken erhielten keine Informationen über ihre Verkaufsaufträge und konnten daher nicht zum bestmöglichen Kurs handeln. Den US-Medien zufolge hatte die UBS eine Million Aktien geordert, aber keine Bestätigung für den Kauf erhalten. Deshalb stellten sie die Kauforder erneut und zwar mehrfach - am Ende hätten die Händler der Großbank deutlich mehr Aktien gekauft, als sie wollten.
Bisher hatte es geheißen, den federführenden Banken UBS, Citigroup, Knight Capital und Citadel Securities sei dabei ein Schaden von insgesamt 115 Millionen Dollar entstanden. Die Nasdaq hat dafür 40 Millionen Dollar Schadensersatz angeboten, teilweise in Form von Rabatten. Knight Capital hat dies bereits abgelehnt.
Facebooks Debüt vor drei Wochen war der größte Technologie-Börsengang aller Zeiten. Allerdings hat er sich aus Sicht der Anleger als Mega-Flop erwiesen. Die Aktien waren zu 38 Dollar ausgegeben - inzwischen sind sie für 27 Dollar zu haben.