„Fred, the shred“ droht lebenslanges Berufsverbot
Baku, den 19. Juni (AZERTAG). Der frühere RBS-Chef Fred Goodwin soll wegen der Bankenpleite Berufsverbot bekommen. Gesellschaftlich erledigt ist er schon längst - durch die Aberkennung seines Rittertitels.
Für viele Briten ist Fred Goodwin der Inbegriff des bösen Bankers. Großmannssucht und Rücksichtslosigkeit werden dem ehemaligen Top-Manager nachgesagt, dessen Spitzname „Fred, the shred“ lautet, Fred - der Geldvernichter. Als Chef der heute weitgehend verstaatlichten Royal Bank of Scotland (RBS) manövrierte der Schotte das Finanzinstitut vor vier Jahren an den Rand der Pleite.
Jetzt soll der 53-Jährige endlich dafür bestraft werden. Ein vom britischen Wirtschaftsminister Vince Cable in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Schluss, dass Goodwin mit einem lebenslangen Berufsverbot belegt werden kann. Das berichten mehrere britische Zeitungen. Demnach dürfte er nie wieder in einem Vorstand oder einem Aufsichtsrat sitzen. Auch eine Reihe anderer ehemaliger RBS-Manager könnten mit dem Verbot belegt werden.
RBS wurde mit Steuergeldern gerettet-2008 war RBS kurz nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers in Schieflage geraten. Nur durch ein Rettungspaket von 45,5 Mrd. Pfund (56,4 Mrd. Euro) Steuergeldern konnte eine Pleite des schottischen Geldinstituts abgewendet werden.
Goodwin wurde damals schon hauptverantwortlich dafür gemacht, dass RBS in dem Jahr den größten Verlust der britischen Wirtschaftsgeschichte einfuhr. Im vergangenen Februar wurde Goodwin deswegen sein Rittertitel aberkannt.