GESELLSCHAFT
Jemen meldet erste Mers-Infektion
Baku, den 15. April (AZERTAG). Der neuartige Mers-Erreger breitet sich in arabischen Ländern weiter aus. Das gefährliche Mers-Virus ist erstmals im Jemen entdeckt worden. Lokale Medien in dem arabischen Land berichteten am Sonntag unter Berufung auf Gesundheitsminister Ahmed al-Ansi, ein junger Flugzeugingenieur habe sich mit dem Mers-Virus (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) infiziert.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft das Coronavirus, das grippeähnliche Symptome und Lungenentzündung verursachen kann, als sehr gefährlich ein. Bis Ende voriger Woche registrierte die Organisation 212 bestätigte Fälle, darunter 88 Todesfälle. Das Virus ähnelt dem Sars-Erreger, durch den vor zehn Jahren rund 800 Menschen gestorben waren.
Der Erreger war zuletzt bei Sanitätern und Krankenhausmitarbeitern in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten festgestellt worden. Das Innenministerium in Abu Dhabi teilte am Freitag mit, sechs philippinische Sanitäter, die in dem Emirat Al-Ain für das Ministerium gearbeitet hätten, seien infiziert worden. Einer von ihnen sei inzwischen gestorben. In Saudi-Arabien starben bereits 68 Menschen durch Mers.
Im Herbst 2012 wurde der Mers-Erreger erstmals identifiziert. Er kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als bei Sars führt das vergleichsweise neue Virus zudem rasch zu Nierenversagen.
Wie das Coronavirus übertragen wird, ist noch unklar. Ursprung der Krankheit könnten Kamele sein, aber auch in Arabischen Dromedaren wurden entsprechende Antikörper gefunden. Wie Gen-Analysen gezeigt haben, ist das Virus wohl mehrfach von Tieren auf den Menschen übergesprungen. Kamele werden in den arabischen Staaten wegen ihres Fleisches, ihrer Milch und als Transporttiere gehalten.