GESELLSCHAFT
Pausen mit Bewegung sind besonders effektiv
Baku, den 19. April (AZERTAG). Psychologen und Mediziner empfehlen, die Arbeit bis zu zehnmal am Tag kurz zu unterbrechen. Ein Spaziergang ist allerdings nicht immer die richtige Wahl. Richtiges Pausieren will gelernt sein
Es habe sich herauskristallisiert, dass mehrere kurze Unterbrechungen von fünf bis zehn Prozent der vorherigen Arbeitszeit durch Erholungs- und Motivationseffekte vollständig kompensiert werden. Kurzpausen sind sowohl für einfache, repetitive Tätigkeiten wie Arbeiten am Fließband sinnvoll, aber auch bei anspruchsvolleren oder überwiegend kognitiven Arbeiten.
Je sicherheitsrelevanter ein Beruf ist, desto mehr gibt der Arbeitgeber die Pausenzeiten vor, etwa im Flug- oder Personennahverkehr. Bei vielen Berufen aber besteht zumindest theoretisch die Möglichkeit, sich die Arbeit weitgehend selbst einzuteilen.
Wann sollte man sich also Kurzpausen gönnen? Sie ganz frei zu wählen ist schwierig, denn viele machen erst eine Pause, wenn sie müde sind. Solche Pausen würden so aber wahrscheinlich viel zu lang und seien dann nicht mehr effektiv. Eine gute Pause ist vorgeplant und hat eine definierte Länge, dann habe ich kein schlechtes Gewissen.
Also den Wecker für die Pause stellen? Man empfiehlt: die Uhr im Abstand von jeweils 1,5 Stunden stellen, eben wie bei einer Doppelstunde in der Schule oder an der Uni, und dann zwangsweise eine Pause machen. Der Vorteil ist: Man fühlt sich unterbrochen, ist in der Regel noch nicht völlig erschöpft und geht nach der Pause leichter zurück an die Arbeit - denn der Mensch mag keine unerledigten Handlungen und möchte sie zu Ende bringen. Sklavisch daran halten müsse man sich nicht. Wenn es darum geht, einen Absatz zu Ende zu bringen, dann kann man den natürlich fertig schreiben, aber es lohnt sich, diese Variante einmal auszuprobieren.
In den Pausen ist Bewegung generell zu empfehlen - oder zumindest eine andere Körperhaltung einzunehmen als während der Arbeitszeit. Für Schreibtischtäter heißt das: Es reicht nicht, von der Excel-Tabelle auf die Web-Seite eines Nachrichtenportals zu wechseln. Besser: einfach die Augen zumachen, sich zurücklehnen oder sich ans Fenster stellen und den Blick in die Ferne schweifen lassen.
Bleibt die Frage, wie man seine Pausen wirklich so nutzt, dass sie Erholung bringen. An einem Trainingsangebot wie dem „PausenExpress“ teilnehmen, das es an zahlreichen Hochschulen gibt? Einen Freund anrufen? Oder in der Ecke sitzen? Psychologe Wendsche empfiehlt, verschiedenes auszuprobieren und eine Mischung aus geplanten und spontanen Pausen zu machen.
Psychologen empfehlen abwechslungsreiche Aktivitäten, auf die man sich konzentrieren oder einlassen muss. Das kann auch mal ein Kurzschlaf sein. Das entlastet die leistungserstellenden Funktionen, die für die Arbeit nötig sind, und womöglich werden andere Funktionsbereiche angesprochen. Um Pausen gut zu nutzen, muss man tatsächlich üben.