Uno-Hilfswerk warnt vor höherer Kindersterblichkeit

Baku, 25. März, AZERTAC
Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat wegen drastischer Mittelkürzungen für Hilfsprogramme vor einer Erhöhung der Kindersterblichkeit gewarnt. “Einfach gesagt: Wenn die Unterstützung für lebensrettende Maßnahmen nicht erhalten wird, können viele Länder mit einem Anstieg von Todesfällen bei Neugeborenen und Kindern rechnen”, heißt es im am Montag veröffentlichten Jahresbericht von Unicef, Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltbank.
Die Organisationen warnten vor allem vor einer Verschlechterung der Lage in afrikanischen Ländern, die südlich der Sahara liegen, und in Südasien – den Weltregionen, in denen die Kindersterblichkeit am größten ist.
Die Organisationen nahmen in ihrem Bericht nicht explizit Bezug auf die Kürzungen bei der US-Entwicklungshilfebehörde USAID. Dennoch sind nach der angeordneten Streichung von 83 Prozent der USAID-Programme durch US-Präsident Donald Trump zahlreiche Hilfsorganisationen weltweit alarmiert. USAID unterhielt bislang Gesundheits- und Nothilfeprogramme in rund 120 Ländern in aller Welt.
Mehr Malaria in Äthiopien - Generell würden durch die Budgetkürzungen an einigen Orten bereits Pfleger und Ärzte fehlen, Krankenhäuser geschlossen und Impfkampagnen unterbrochen, heißt es in dem Bericht weiter. Zudem sei die Zahl der Totgeburten, die durch eine angemessene Gesundheitsversorgung für Schwangere und Gebärende verhindert werden könnten, unverändert hoch. 2023 waren es laut Unicef, WHO und Weltbank 1,9 Millionen weltweit.
Bereits jetzt zeigten sich Auswirkungen von Kürzungen für Hilfsleistungen, zum Beispiel in Äthiopien, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete. Dort sei ein deutlicher Anstieg bei den Malariainfektionen zu verzeichnen, während gleichzeitig Tests zur Diagnose der Krankheit und Moskitonetze fehlten, wie die stellvertretende Unicef-Gesundheitsdirektorin Fouzia Shafique der Nachrichtenagentur AFP sagte. “Die internationale Gesundheitsgemeinschaft kann angesichts der derzeitigen Lage nicht besorgt genug sein”, fügte sie hinzu.
Dabei wurden den Organisationen zufolge in den vergangenen Jahren bei der Kindersterblichkeit erhebliche Erfolge erzielt: In den vergangenen 25 Jahren sank die Zahl der Todesfälle weltweit um 52 Prozent, 2022 lag sie bei Kindern unter fünf Jahren erstmals unter fünf Millionen. 2023 starben 4,8 Millionen Kinder zu früh, darunter 2,3 Millionen Säuglinge, die weniger als einen Monat alt waren.