GESELLSCHAFT
UNO und Haiti hoffen auf Eindämmung der Cholera-Epidemie
Baku, den 26. Oktober (AZERTAG). Die Cholera in Haiti breitet sich nach Angaben der Vereinten Nationen langsamer aus als zunächst befürchtet. Ein UNO-Sprecher bestätigte am Montag in New York einen Bericht der haitianischen Regierung, dass sich die sanitäre Lage in dem Karibik-Land stabilisiere. Bisher sind rund 3115 Cholera-Fälle gezählt worden, 254 Menschen starben bis Sonntagabend an der Krankheit. Die Cholera war am Dienstag der vergangenen Woche im Department L'Artibonite ausgebrochen.
Zuvor hatte der Generaldirektor des haitianischen Gesundheitsministerium, Gabriel Thimoté, erklärt, die Tendenz gehe in Richtung Stabilisierung.
Am Wochenende hatte die Krankheit die Hauptstadt Port-au-Prince erreicht, die im Januar von einem verheerenden Erdbeben erschüttert worden war. Insgesamt wurden dort fünf eingeschleppte Fälle entdeckt. Die Kranken hatten sich aber nicht vor Ort angesteckt, sondern stammen aus dem Infektionsgebiet 80 Kilometer nördlich von Port-au-Prince.
Noch sei die Hauptstadt nicht bedroht, sagte Imogen Wall, Sprecherin des Büros der Vereinten Nationen zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA). "Unser Reaktionssystem hat funktioniert, aber offenkundig ist das eine sehr besorgniserregende Entwicklung." Es fehle auch an medizinischem Personal.
Inzwischen lässt die UNO Klärbehälter einfliegen, um gleichzeitig an vielen Stellen Wasser aufbereiten zu können. In der Hauptstadt und anderen vom Erdbeben zerstörten Städten wie Léogâne und Petit Goâve errichten Hilfsorganisationen zudem Krankenstationen mit speziellen Quarantäne-Abteilungen. Sie verteilen auch Tabletten für die Wasserreinigung und Seife.