WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Ägypten: Archäologen entdecken Grab von Chefzahnarzt der Pharaonen
Baku, 10. Januar, AZERTAC
Mit diesem Fund hatten die Forscher nicht gerechnet: Archäologen haben in der ägyptischen Totenstadt Sakkara bei Kairo überraschend das rund 4000 Jahre alte Grab eines Pharaonen-Leibarztes entdeckt. Den Inschriften des Grabes zufolge hieß der Mann Teti Neb Fu, berichten die Forscher auf ihrer Webseite . Auch das Ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer berichtet von dem Fund. Die Inschriften bezeichnen Teti Neb Fu demnach als Chefarzt des Palastes, Chefzahnarzt und Leiter der Heilpflanzenabteilung.
Die Forscher fanden keine Mumie, die Grabbeigaben wurden offenbar schon vor Jahrhunderten geplündert. Aber allein die Stellung von Teti Neb Fu macht das Grab den Forschern zufolge besonders.
Außen gewöhnlich, innen wunderschön - Das französisch-schweizerische Archäologenteam um Philippe Collombert von der Universität Genf schreibt: „Die Grabstätte schien oberflächlich betrachtet ziemlich gewöhnlich, wir haben bei unseren Ausgrabungen schon mehrere Gräber dieser Art gefunden.“ Dann folgte aber die Überraschung. „Als wir begannen, den Bereich über dem Schacht des Grabmals freizulegen, entdeckten wir eine wunderschöne Scheintür-Stele mit dem Namen eines Arztes namens Teti Neb Fu.“
Dahinter seien sie auf die Grabkammer gestoßen, die wie auf Fotos zu sehen, von bunten Wandgemälden geschmückt ist. „Je weiter wir den Schacht freilegten, desto mehr enthüllten sich die Wände der Grabkammer, die vollständig mit leuchtenden und frischen Farben bemalt waren. Man könnte leicht vergessen, dass sie 4000 Jahre alt sind“, schreiben die Archäologen.
Teti Neb Fus Titel als Direktor der Heilpflanzen scheint besonders zu sein, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete. Die Bezeichnung wurde laut dem Fachportal scinexx.de erst ein Mal in altägyptischen Fundstätten entdeckt. „Er hat wahrscheinlich den Pharao selbst behandelt“, sagte Forscher Collombert demnach. Dem Bericht zufolge könnte Teti Neb Fu mehreren Pharaonen als Leibarzt gedient haben, darunter Pharao Pepi II., der bis vor 4180 Jahren in Ägypten regierte.
Die Fundstätte Sakkara liegt am Nil südlich von Kairo und diente in pharaonischer Zeit als Friedhof für die Hauptstadt des Reiches Memphis. Sie ist eine beliebte Sehenswürdigkeit und zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Pyramiden von Sakkara gelten als ein „großes Meisterwerk architektonischen Designs“, wie die Unesco schreibt. Dort liegt auch die berühmte 5000 Jahre alte Stufenpyramide von Pharao Djoser.