WIRTSCHAFT
Apple verliert Patentstreit in Brasilien: iphone schlägt iPhone
Baku, den 14. Februar (AZERTAG). Apple muss seinen Verkaufsschlager in einem wichtigen Zukunftsmarkt wohl umbenennen. Ein Patentgericht in Brasilien hat einem lokalen Konkurrenten die Namensrechte an dem beliebten Smartphone zugesprochen. Obwohl sich die Schreibweisen leicht unterscheiden.
Peinliche Niederlage für Apple. Der Unterhaltungselektronik-Riese kann sein beliebtestes Produkt in Brasilien nicht ohne weiteres unter dem gewohnten Namen verkaufen. Das Marken- und Patentamt (INPI) des Landes sprach am Mittwoch die Nutzungsrechte der brasilianischen Firma Gradiente zu, die eine Registrierung des Namens „iphone“ schon 2000 und damit vor Apple beantragt hatte. Einen Antrag von Apple auf Registrierung lehnte die Behörde damit ab.
INPI-Sprecher Marcelo Chimento sagte, das Recht auf den Namen habe schon früher bei Gradiente gelegen. „Das heißt nun nicht automatisch, dass Apple sein iPhone nicht unter diesem Namen verkaufen kann. Allerdings kann Gradiente dann rechtlich gegen Apple vorgehen und die Exklusivrechte für sich beanspruchen“, betonte Chimento.
Beobachter rechnen damit, dass Gradiente dies nach der INPI- Entscheidung auch tun würde. Die Brasilianer wollen ein eigenes Smartphone anbieten, das auch noch das Android-Betriebssystem von Apple-Konkurrent Google verwendet. Die Amerikaner reichten ihren Antrag zur Namensregistrierung in Brasilien erst 2007 ein, als das erste Apple-Smartphone auf den Markt kam.
Bei der aktuellen Entscheidung spielte es offenbar keine Rolle, dass der geschützte Produktname von Gradiente („iphone“) anders als bei Apple („iPhone“) komplett aus Kleinbuchstaben besteht. Gradiente hatte sich den Namen zwar schützen lassen, aber erst Jahre später sein „iphone“-Handy auf den Markt gebracht. Angesichts der Verzögerung hatte Apple geklagt. Eine Entscheidung dazu steht noch aus.