WIRTSCHAFT
Ausverkauf an Chinas Aktienmarkt
Baku, den 4. März (AZERTAG). Die chinesische Regierung will den Immobilien-Boom bremsen - und schockiert damit die Aktienanleger. In Shanghai fielen die Kurse an einem Tag um fast vier Prozent. Hoffnung kommt dagegen aus Japan. Der künftige Notenbankchef des Landes setzt auf billiges Geld.
Der chinesische Aktienmarkt ist am Montag so stark eingebrochen wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Aus Angst vor einer stärkeren Regulierung des boomenden Immobiliensektors stießen die Anleger massenhaft Wertpapiere ab. Der Index der Börse Shanghai fiel um fast vier Prozent.
Auslöser für den größten Tagesverlust seit November 2010 war die chinesische Regierung. Sie hatte bereits am Freitag angedeutet, sie könne die Vorgaben für Immobilienkäufe verschärfen, um die steigenden Preise in den Griff zu bekommen.
Die schlechte Stimmung in China wirkte sich auf die Börsen in ganz Asien aus. In Hongkong verlor der Markt 1,5 Prozent. Der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans sank um 1,7 Prozent auf den niedrigsten Stand seit neun Wochen.
Einzige Ausnahme blieb Japan. Hier stieg der Nikkei-Index um 0,4 Prozent. Die Anleger hoffen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik - und der designierte Notenbankchef nährt diese Hoffnung. Die Bank of Japan werde tun, was notwendig ist, um die seit 15 Jahren andauernde Deflation zu bekämpfen, versprach Haruhiko Kuroda am Montag vor dem Parlament in Tokio.
Kuroda deutete an, dass die Notenbanker noch in diesem Jahr, also früher als geplant, mit unbegrenzten Anleihekäufen beginnen könnten. Die Zentralbank habe bislang nicht genügend Wertpapiere angekauft und sollte in Erwägung ziehen, größere Volumen an Anleihen mit längeren Laufzeiten vom Markt zu nehmen.