WIRTSCHAFT
China kritisiert Googles Marktmacht
Baku, den 5. März (AZERTAG). Google droht Gegenwind von der chinesischen Regierung. Der Anbieter des Betriebssystems Android für mobile Geräte wie Smartphones und Tablets habe zu viel Macht auf dem chinesischen Markt, heißt es in einem Papier des Technologie-Ministeriums. Das benachteilige heimische Wettbewerber.
Die Forschung sei zu stark abhängig von Android, hieß es. Der US-Konzern habe die Entwicklung neuer Betriebsysteme behindert. Zwar schlägt das Regierungspapier keine konkreten Gesetzesinitiativen vor. Analysten werten das Dokument dennoch als Warnsignal. Dem IT-Konzern könnten bald strenge Regularien drohen.
Für den IT-Konzern wäre das ein herber Schlag. Die IT-Beratungsfirma IDC schätzt, dass China seit 2012 der größte Smartphone-Markt der Welt ist. Android kommt im Reich der Mitte auf einen Marktanteil von 90 Prozent.
Google hat bereits zum wiederholten Mal Ärger in China. 2010 hatte der Konzern seine Konzernzentrale offiziell aus Peking abgezogen - unter anderem weil die chinesische Regierung den Konzern immer wieder zur strengeren Selbstzensur seiner Suchmaschine Baidu gedrängt hatte.
Der Schlag gegen Googles Suchmaschine war ungleich politischer als es ein möglicher Schlag gegen Android wäre. Dennoch hatte auch der Streit seinerzeit eine starke wirtschaftliche Komponente. Großer Gewinner war seinerzeit die heimische Suchmaschine Baidu. Der Marktanteil von Googles Suchmaschine ist inzwischen von rund 30 auf 15 Prozent gesunken.