WIRTSCHAFT
China steigt in US-Investmentfonds ein
Baku, den 19. Juli (AZERTAG). China wird bald Kunde von großen Investmentfonds wie Blackstone. Laut „Financial Times“ hat der Staat milliardenschwere Kapitaleinsätze von General Motors übernommen. Der Deal sei erstaunlich geräuschlos abgelaufen - selbst für die Verhältnisse der verschwiegenen Branche.
Die chinesische Regierung steigt laut „Financial Times“ in mehrere der weltweit größten Investmentfonds ein. Die sogenannte State Administration of Foreign Exchange (Safe) übernimmt demnach die Kapitaleinsätze des Konzerns General Motors in Fonds wie der Carlyle Group, Blackstone und CVC Capital Partners - und wird damit zum Investor bei einflussreichen amerikanischen und europäischen Gesellschaften.
Die State Administration of Foreign Exchange ist einer von mehreren Investment-Armen der chinesischen Regierung. Wie der Staatsfonds CIC befindet sich die Safe auf globaler Einkaufstour im Auftrag des Staates. Ziel: die mehr als drei Billionen Dollar starken Devisenreserven des Landes anlegen und vermehren. Die Volksrepublik beteuert, die Anlagen seien reine Investments; sie dienten wirtschaftlichen Interessen. Tatsächlich weitet die Regierung durch die Einkäufe aber auch ihren globalen Einfluss aus.
Laut „Financial Times“ zahlt Safe für die Kapitaleinsätze von GM zwischen 1,5 und 2 Milliarden Dollar. General Motors zahlte mit den Kapitalgewinnen bislang zum Teil die Pensionen seiner Mitarbeiter. Das Geschäft lief offenbar über die Beratungsfirma Performance Equity, die die Einsätze für GM verwaltet. Wie zahlreiche andere Vermögenswerwalter reduziere Performance Equity ihre Investments in Firmen wie Blackstone und CVC, berichtet die Zeitung. Durch Finanz- und Euro-Krise sind solche Anlagen riskanter geworden.
Chinas Staat dagegen will offenbar zocken. Dem Bericht zufolge hat Performance Equity mehrere Investmentgesellschaften darüber informiert, dass es GMs Kapitaleinsätze in den kommenden Monaten an einen anderen Kapitalgeber überschreiben werde. Der Deal sei erstaunlich geräuschlos abgelaufen - selbst für die Verhältnisse der verschwiegenen Investmentbranche. Safe, GM und Performance Equity nahmen zu dem Bericht zunächst nicht Stellung.
Der chinesische Präsident stellte den Staaten Afrikas derweil Kredite im Wert von insgesamt 20 Milliarden Dollar für die kommenden drei Jahre in Aussicht. Sein Land werde dem Kontinent dabei helfen, Zentren der Agrartechnologie aufzubauen, die Wasserversorgung zu verbessern und medizinisches Personal und andere Fachkräfte auszubilden, sagte Hu Jintao nach Angaben der Nachrichtenagentur dapd auf einer Konferenz in Peking. Er warb dafür, sich gemeinsam gegen „Bevormundung“ durch reichere Mächte zu wehren. China ist der wichtigste Wirtschaftspartner Afrikas. Gegenüber 2006 verdreifachte sich das Handelsvolumen bis 2011 auf 166 Milliarden Dollar.