WIRTSCHAFT
China und EU zanken über Bedingungen
Baku, den 11. November (AZERTAG). Die Euro-Retter kommen bei ihrer Werbetour in China offenbar nur schwer voran. Denn die Regierung in Peking stellt harte Bedingungen für eine Finanzspritze. Die EU lehne die Forderungen jedoch ab, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise.
China verlange im Gegenzug für Finanzhilfen entweder mehr Einfluss beim Internationalen Währungsfonds (IWF), den Status einer Marktwirtschaft in der Welthandelsorganisation oder die Aufhebung eines europäischen Waffenembargos, hieß es. Das sind harte Bedingungen für die Europäer, denn eine größere Rolle Chinas im IWF würde den Einfluss der EU schwächen.
Zugleich erhöht China den Druck auf die Europäer. Die Volksrepublik warnte vor globalen Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise. Sollte es nicht gelingen, die Krise effektiv zu bekämpfen, werde dies neue Schockwellen in der Weltwirtschaft auslösen, erklärte das Handelsministerium in Peking. Auch China spüre die Auswirkungen bereits: Die langsame Erholung der Weltwirtschaft werde das Wachstum der chinesischen Exporte 2012 verlangsamen. Die Wachstumsrate der Importe werde ebenfalls sinken.