GESELLSCHAFT
Chinesische Küstenstadt Xiamen testet Fische auf Corona
Baku, 20. August, AZERTAC
Die Küstenstadt Xiamen nimmt es mit der chinesischen Null-Covid-Politik offenbar sehr genau. In der Metropole an der Südostküste des Landes müssen jedenfalls nicht nur Menschen, sondern auch Fische regelmäßig Coronatests machen, wie unter anderem der britische “Guardian“ und die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf lokale Medien und Behörden berichten.
Betroffen ist davon auch der Fang von Berufsfischern - der schließlich bei Menschen auf dem Teller landet. In den TV-Nachrichten wurde den Berichten zufolge gezeigt, wie Beamte Abstriche von Fischmäulern und der Unterseite von Krebsen machten. Auch in den sozialen Medien kursiert ein Video, das entsprechende Probenentnahmen zeigen soll.
Illegale Handelskontakte von Fischern? - Die örtliche Polizei habe die täglichen Kontrollen bei den Fischen damit begründet, dass einige Fischer zuvor auf See verbotenerweise Handelskontakte mit anderen Schiffen gehabt hätten - »was zur Einschleppung des Coronavirus führte«, berichtete der “Guardian“ unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden.
Erkenntnisse darüber, dass bei den Fischen tatsächlich Spuren des Coronavirus nachgewiesen wurden, gibt es bislang offenbar nicht. Expertinnen und Experten zufolge ist auch noch keine Coronainfektion bei einem Wassertier bekannt. Die Aktion wird vermutlich auch deshalb in den sozialen Medien heiß diskutiert.
Laut »Guardian« waren viele Kommentare sarkastisch. So sei vorgeschlagen worden, auch Meereslebewesen in das Gesundheitssystem einzubeziehen und Fische aus internationalen Gewässern sieben Tage lang unter Quarantäne zu stellen.
Hinzu kommt: Trotz zahlreicher lokaler Ausbrüche versucht die chinesische Regierung noch immer, die Ausbreitung des Virus komplett einzudämmen - mit entsprechenden Beeinträchtigungen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens durch Lockdowns. Mitte der Woche hatte China knapp 2500 neue Ansteckungen pro Tag gemeldet, bei rund 1,4 Milliarden Einwohnern.