GESELLSCHAFT
CO₂-Ausstoß erreicht Rekorde
Baku, 6. Dezember, AZERTAC
Verheerende Waldbrände aufgrund langanhaltender Trockenheit in Nord- und Südamerika haben in diesem Jahr in mehreren südamerikanischen Ländern zu einem rekordhohen CO2-Ausstoß geführt.
Wie der Atmosphärenüberwachungsdienst des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (Cams) am Donnerstag mitteilte, wurden durch die Brände Millionen Hektar Wald und Ackerland im Amazonasgebiet, in Kanada und im Westen der USA vernichtet. Überdies beschleunigte die durch den Klimawandel verschärfte Dürre demnach die Brände im weltweit größten Feuchtgebiet Pantanal, das sich Brasilien, Bolivien und Paraguay teilen.
Den Bericht des Atmosphärenüberwachungsdienstes finden Sie hier: A Harsh Year For the Americas - Die massiven Brände in Südamerika hatten laut Cams auch Auswirkungen auf die Luftqualität auf „kontinentaler Ebene“. Riesige Rauchschwaden haben in diesem Jahr Großstädte wie Brasilia, Rio de Janeiro und São Paulo eingehüllt; die Luft dort war über mehrere Wochen hinweg durch die starke Rauchentwicklung belastet.
Brände erreichen „historische Dimensionen“ - In Brasilien hat es in diesem Jahr auf einer Fläche gebrannt, die mehr als dreimal so groß ist wie Bayern. Insgesamt 22,38 Millionen Hektar Fläche fingen zwischen Januar und September Feuer, wie es in einem Bericht der Initiative MapBiomas hieß. Dies entspreche einem Anstieg um 150 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023.
Das Ausmaß der Brände im Amazonasgebiet und im Panatal habe „historische Dimensionen“ erreicht, erklärte auch der Cams-Experte Mark Parrington. Auch die Feuer in den Wäldern Kanadas waren dem Wissenschaftler zufolge erneut „extrem“.
Besonders betroffen war der Jasper-Nationalpark im Westen von Kanada. Nach Behördenangaben hat ein »Monsterfeuer« im Juli etwa 30 bis 50 Prozent der Stadt Jasper verwüstet. Ein Satellitenbild der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa vom 23. Juli zeigt eine mehr als 150 Kilometer lange, dichte Rauchwolke, die in der Nähe der Stadt aufgestiegen ist, kurz bevor diese direkt von den Flammen betroffen war.
Wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete, wurden in Nicaragua laut dem EU-Programm die höchsten Kohlenstoffemissionen durch Brände aller Zeiten verzeichnet. In Bolivien lagen die jährlichen Kohlenstoffemissionen deutlich über dem bisherigen Rekord.
Schlimme Bilder waren zuletzt auch aus Südkalifornien zu sehen. Die Flammen des „Mountain Fire“ nahe der Stadt Camarillo bei Los Angeles hatten sich durch heftige Winde schnell auf eine Fläche von mehr als 82 Quadratkilometern ausgebreitet. Anfangs waren die Windböen so stark, dass keine Löschflugzeuge eingesetzt werden konnten. Zur selben Zeit waren in dem Westküstenstaat rund ein Dutzend größere Brände aktiv.
Feuer nehmen dramatisch zu – wegen vermehrter Trockenperioden - Häufigkeit und Intensität extremer Waldbrände auf der Erde haben sich von 2003 bis 2023 etwa verdoppelt. Für den ansteigenden Trend sind den Modellrechnungen zufolge neben Hotspots in Südamerika oder Australien vor allem Wälder auf der Nordhalbkugel verantwortlich.
Einen Forschungsbericht dazu finden Sie bei “Nature Ecology and Evolution” : Increasing frequency and intensity of the most extreme wildfires on Earth
So stieg die Anzahl extremer Brände in Nadelwäldern der gemäßigten Breiten um etwa das Elffache, von sechs im Jahr 2003 auf 67 im Jahr 2023. In den Wäldern Nordamerikas, Europas und Russlands erhöhte sich die Anzahl um das mehr als Siebenfache.
Die Forschenden führen dies auf vermehrte Trockenperioden infolge der Klimakrise zurück.