POLITIK
COP29: Großbritannien will Treibhausgasemissionen bis 2035 um 81 Prozent senken
Baku, 16. November, AZERTAC
Großbritanniens Premier Keir Starmer hat auf der Uno-Klimakonferenz in Baku ein äußerst ambitioniertes Ziel ausgegeben: Das Vereinte Königreich soll seine Treibhausgasemissionen bis 2035 massiv reduzieren, gab Starmer auf der COP29 in Aserbaidschan bekannt.
„Auf dieser COP habe ich mit Freude verkündet, dass wir unseren Ruf als Vorreiter im Klimaschutz weiter ausbauen werden, indem wir uns für 2035 das Ziel setzen, alle Treibhausgasemissionen um mindestens 81 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren“, sagte Starmer auf einer Pressekonferenz in Baku.
Die britische Öffentlichkeit soll laut Starmer durch das neue Ziel, das die Emissionen des internationalen Luft- und Schiffsverkehrs ausschließt, nicht belastet werden. „Wir werden nicht anfangen, den Menschen vorzuschreiben, wie sie ihr Leben leben sollen. Wir werden nicht anfangen, den Menschen vorzuschreiben, was sie zu tun haben“, sagte Starmer.
Der klimafreundliche Umbau der britischen Volkswirtschaft stehe sowieso im Eigeninteresse seines Landes. „Täuschen Sie sich nicht, der Wettlauf für die Jobs der Zukunft im Bereich saubere Energie, die Wirtschaft der Zukunft läuft schon“, sagte der Premier. „Und ich will nicht im Mittelfeld sein. Ich will vorangehen.“
Das Ziel Großbritanniens soll laut dem „Guardian“ durch die Dekarbonisierung des Stromsektors und einen massiven Ausbau der Offshore-Windenergie sowie durch Investitionen in die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung und die Kernenergie erreicht werden.
„Ein globales Problem erfordert auch eine globale Partnerschaft und eine verantwortungsvolle internationale Zusammenarbeit“, sagte Starmer in Baku.
Im Zentrum der diesjährigen Uno-Klimakonferenz steht das schwierige Thema der Klimafinanzierung. Zentrale Aufgabe der Delegationen aus fast 200 Ländern ist es, einen neuen finanziellen Rahmen für die Zeit nach 2025 festzulegen. Nach Expertenschätzungen ist künftig mindestens eine Billion Dollar pro Jahr notwendig, um Länder des Globalen Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung zu unterstützen. Zudem sind die Teilnehmerstaaten aufgefordert, ihre überarbeiteten nationalen Klimaschutzpläne (NDC) bald vorzulegen.