WIRTSCHAFT
Der größter Betrug der Finanzgeschichte: Madoff-Opfer hoffen auf Milliarden- Entschädigung
Baku, den 4. Dezember (AZERTAG). Der Konkursverwalter des Börsen-Betrügers Madoff klagt auf neun Milliarden Dollar Schadenersatz. Eine Bank ist schon zu Zahlungen bereit.
In diesem Wolkenkratzer in Manhattan hatte Bernard Madoff seine Firma, die viele Anleger um Millionen prellte. Die Opfer können nun auf Entschädigung hoffen.
Die Schweizer Bank Union Bancaire Privée (UBP) will die Opfer des Milliardenbetrügers Bernard Madoff mit bis zu 500 Millionen Dollar (376 Millionen Euro) entschädigen. Madoffs Konkursverwalter Irving Picard teilte am Montag in New York mit, er habe mit der UBP sowie einer UBP-Filiale auf den Cayman-Inseln eine Vereinbarung unterzeichnet, die Entschädigungszahlungen in Höhe von „mindestens 470 Millionen Dollar“ vorsehe. Der Betrag könne auf bis zu 500 Millionen Dollar erhöht werden, je nachdem, wie noch anhängige Gerichtsverfahren ausgingen. Die Vereinbarung muss noch von einem Konkursgericht in Manhattan genehmigt werden.
Am Sonntag teilte Picard mit, er habe die britische Bank HSBC zu Schadenersatzzahlungen von mindestens neun Milliarden Dollar verklagt. Das Geld soll ebenfalls Madoffs Opfern zufließen. In der Erklärung warf Picard der HSBC vor, Madoffs Milliardenbetrug ermöglicht zu haben, indem die Bank in Europa, der Karibik und Mittelamerika ein internationales Netzwerk von Anlegerfonds geschaffen, vermarktet und unterstützt habe. Ende November hatte Picard verkündet, er wolle die US-Bank JP Morgan Chase für den Schaden in Mithaftung nehmen und auf insgesamt 6,4 Milliarden Dollar (4,9 Milliarden Euro) Schadenersatz für die Opfer Madoffs verklagen.
Madoff war im Dezember 2008 festgenommen worden, nachdem er über Jahre hinweg mit Hilfe eines komplexen Systems tausende Anleger um geschätzte 65 Milliarden Dollar geprellt hatte. 2009 wurde er zu 150 Jahren Haft verurteilt. Im Prozess hatte er gestanden, die ihm anvertrauten Summen niemals angelegt zu haben. Zu seinen Opfern zählten Banken, Privatleute und Wohltätigkeitsorganisationen.