WELT
Giftige Chemikalie in Kleidern und Schuhen gefunden
Baku, den 23. August (AZERTAG). In 52 von 78 Markenprodukten hat Greenpeace Rückstände einer giftigen Chemikaliengruppe gefunden. Negativer Spitzenreiter ist ein T-Shirt der Marke Converse.
Kleidung namhafter Hersteller enthält einer Untersuchung im Auftrag von Greenpeace zufolge Rückstände giftiger Chemikalien. Die Stoffe seien in 52 der 78 getesteten Artikel entdeckt worden, erklärte die Umweltschutz-Organisation am Dienstag. Greenpeace untersuchte nach eigenen Angaben T-Shirts, Jacken, Hosen, Unterwäsche und Stoffschuhe der 15 führenden Sportbekleidungsmarken. Die in 18 Ländern gekauften Artikel wurden demnach in mindestens 13 verschiedenen Staaten hergestellt. Untersucht wurde die Kleidung auf Rückstände der Chemikaliengruppe Nonylphenol-Ethoxylate (NPE).
„Die Textilindustrie produziert ein globales Umwelt- und Gesundheitsproblem“, kritisierte der Greenpeace-Chemieexperte Manfred Santen. Dies betreffe auch Europa, obwohl der Einsatz der Chemikalie hier streng geregelt sei. „Durch den Kauf dieser Kleidung tragen auch Verbraucher unwissentlich zur Abwasserbelastung bei.“
Puma und Nike hätten sich bereits mit den Forderungen einverstanden erklärt, erklärte Greenpeace. Beide wollten Pläne ausarbeiten, um bis 2020 auf alle gefährlichen Chemikalien in der Textilproduktion zu verzichten. Eine Sprecherin von Adidas sagte auf Anfrage, der deutsche Konzern habe bereits Grenzwerte für NPE festgelegt, die deutlich unter den Vorgaben der EU lägen. Das Unternehmen habe bereits die anderen Hersteller aufgerufen, gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten.