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Hamilton: “Das war ein ziemlich emotionales Rennen"
Baku, 29. April AZERTAC
Mercedes darf sich am vierten Rennwochenende der Saison 2018 über den ersten Sieg freuen. Lewis Hamilton holt sich am Sonntag die 25 Punkte in Aserbaidschan ab, allerdings sah bis zwei Runden vor Rennende noch sein Teamkollege Valtteri Bottas wie der sichere Sieger aus.
Ein durch zwei Safety-Car-Phasen chaotisches Rennen bringt am Ende Freude und Leid für die Silberpfeile, die mit Hamilton nun die Fahrer-Weltmeisterschaft anführen. In der Konstrukteurs-WM wurden sie allerdings von Ferrari überholt.
"Das war ein ziemlich emotionales Rennen", muss Hamilton kurz nach der Zieldurchfahrt etwas aufgewühlt zugeben. Denn der Brite übernahm erst zwei Runden vor Rennende zum ersten Mal die Führung. "Es fühlt sich etwas seltsam an, dass ich jetzt da ganz oben stehe. Ich habe nicht aufgegeben und habe weiter gepusht. Aber das war wirklich ein chaotisches Rennen." Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff kann es kaum glauben: "Ein dramatisches Ende würde ich sagen. Mir fehlen die Worte."
Bottas' Reifenschaden und Sebastian Vettels Angriffsversuch nach dem zweiten Safety-Car ließen Hamilton Sieg und WM-Führung in einem Rennen erben, in dem er bis zu der heißen Schlussphase nur ausharren konnte. Er war als Zweiter gestartete, aber das Strategie-Glück lag heute auf der anderen Garagenhälfte.
Ungewöhnlicher Fehler von Hamilton - Hamilton hatte im ersten Stint sein Bestes getan, um sich nicht von Vettel abschütteln zu lassen. Hinter dem frühen Safety-Car drohte gar eine Wiederholung des Vorjahres-Clashs in umgekehrter Reihenfolge. Nach dem Neustart ging die Verfolgungsjagd allerdings auf seine superweichen Reifen.
Der Abstand, den er zuvor konstant bei zwei bis drei Sekunden halten konnte, vergrößerte sich in rapide, als der Mercedes kurz neben der Strecke fuhr. Als man sich in Runde 22 zum ersten Boxenstopp der Spitzengruppe entschied, war er schon auf acht Sekunden angewachsen.
Vettel konnte noch einige Runden weiterfahren und mit dem Overcut locker vor Hamilton bleiben. Bottas bleib hingegen noch länger draußen und konnte so an beiden vorbeigehen. So hätte das Rennen ausgehen könne, wäre es im letzten Renndrittel nicht zu der teaminternen Kollision zwischen den Red-Bull-Piloten gekommen.