WELT
Heftiger Taifun erreicht Japan – Viele Verletzte
Baku, 29. August, AZERTAC
Ein starker Taifun ist auf Japans südwestliche Hauptinsel Kyushu getroffen und überzieht die Region mit heftigen Regenfällen und peitschenden Winden. Wie der japanische Fernsehsender NHK berichtete, erlitten mindestens 54 Menschen Verletzungen.
Ein Mann sei in dem schweren Wellengang vor der Küste der Präfektur Kagoshima von einem kleinen Boot ins Meer gefallen, hieß es. Er gilt als vermisst. Die nationale Wetterbehörde warnte die Bewohner der Region vor den Gefahren durch den Wirbelsturm.
Es ist der bislang stärkste Taifun in Japan in diesem Jahr. Am Donnerstag erreichte er offiziellen Angaben zufolge Windgeschwindigkeiten von bis zu 216 Kilometern pro Stunde. In der Küstenstadt Miyazaki wurden bislang 26 Verletzte verzeichnet, wie ein Katastrophenschutzbeamter der Nachrichtenagentur AFP sagte. Zudem gebe es mehr als 150 Schäden an Gebäuden.
Hunderttausende Haushalte ohne Strom - In 250.000 Haushalten fiel der Strom aus, wie der Fernsehsender NHK berichtete. In der Stadt Nagasaki waren fast 400.000 Menschen aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Zugverbindungen waren unterbrochen, zahlreiche Flüge abgesagt.
Der Autobauer Toyota entschied laut Medienberichten, bis zum Freitag den Betrieb der 28 Fertigungslinien in allen seinen 14 heimischen Montagewerken zu stoppen. Diese habe man unter Berücksichtigung der Sicherheit der Mitarbeiter sowie möglicher Teileengpässe durch den Taifun entschieden.
„Shanshan“, der zehnte Taifun der Saison, bewegt sich unterdessen in nördliche Richtung weiter. Es wird laut NHK erwartet, dass der Wirbelsturm die nächsten Tage über das gesamte Archipel hinwegzieht.
Höchste Alarmstufe - Der Taifun war am Morgen in der Nähe von Satsumasendai in der Präfektur Kagoshima auf Land getroffen. Er bewege sich etwa 15 Kilometer pro Stunde in Richtung Norden, teilte die Behörde mit.
Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi hatte am Mittwoch vor einem Sturm in einer Größenordnung gewarnt, „die viele Menschen noch nie erlebt haben“. Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe aus, rieten Hunderttausenden Menschen zur Evakuierung und warnten vor lebensgefährlichen Überschwemmungen, Erdrutschen und Sturmfluten.
Durch den herannahenden Taifun ausgelöste Regenfälle hatten in dieser Woche einen Erdrutsch ausgelöst, bei dem drei Menschen ums Leben kamen.