WELT
Hurrikan „Helene“ fordert 44 Todesopfer in den USA
Baku, 28. September, AZERTAC
Der Hurrikan „Helene“ hat im Südosten der USA eine Schneise der Zerstörung hinterlassen, mindestens 44 Menschen kamen ums Leben. Besonders betroffen waren die Bundesstaaten South Carolina mit mindestens 20 Todesopfern, darunter zwei Feuerwehrleute, sowie Georgia, wo 15 Menschen starben. Auch in Florida, North Carolina und Virginia gab es Todesopfer.
Der Sturm hatte am Donnerstagabend mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde als Hurrikan der Stufe vier südlich von Tallahassee, Florida, das Land erreicht. Auf seinem Weg in den Norden schwächte er sich zu einem Tropensturm ab, verursachte jedoch weiterhin schwere Überschwemmungen und Erdrutsche in weiten Teilen der USA.
Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) hatte zuvor „historische und katastrophale Überschwemmungen“ gemeldet und vor Sturzfluten gewarnt. Ein Sheriff in Florida bat Anwohner, ihren Namen auf Arm oder Bein zu schreiben, um sie später identifizieren zu können. Für die Appalachen wurden Regenmengen von bis zu 30 Zentimetern vorhergesagt. Über vier Millionen Haushalte und Geschäfte waren zeitweise ohne Strom, zahlreiche Straßen und Gebäude standen unter Wasser oder wurden zerstört. In North Carolina und Tennessee gab es zudem Evakuierungen wegen der Gefahr von Dammbrüchen, die jedoch später als unbegründet eingestuft wurden.
50 Menschen werden per Hubschrauber vom Dach einer Klinik gerettet – In der Kleinstadt Erwin, Tennessee, kam es zu einer spektakulären Rettungsaktion: Mehr als 50 Patienten und Mitarbeiter saßen auf dem Dach eines Krankenhauses fest, während die Wassermassen unter ihnen alles mit sich rissen, wie lokale Fernsehbilder zeigten. Sie wurden per Hubschrauber gerettet.
Im benachbarten Virginia warnte Gouverneur Glenn Youngkin in einer Videobotschaft vor weiteren Gefahren. Der Sturm sei „noch nicht vorbei“. Einige Bewohner von Atlanta mussten das Wasser mit Eimern aus den Fenstern im Erdgeschoss schöpfen, während in der Nähe von Tampa in Florida Boote in Gärten strandeten.
Auch Mexiko war von den Auswirkungen eines weiteren Wirbelsturms betroffen. Hurrikan „John“ verursachte sintflutartige Regenfälle, die in Acapulco zu schweren Überschwemmungen führten. Medienberichten zufolge starben in Mexiko 13 Menschen, darunter fünf Kinder. Insgesamt waren 25.000 Angehörige der Armee und Nationalgarde im Einsatz, um die betroffenen Gebiete zu unterstützen.
Experten warnen, dass der Klimawandel zur Intensivierung tropischer Wirbelstürme beiträgt. Die Erwärmung der Ozeane beschleunigt die Verdunstung an der Meeresoberfläche, was die Stürme stärker und zerstörerischer werden lässt. Die US-Behörde für Ozean- und Atmosphärenforschung (NOAA) hatte bereits vor Beginn der diesjährigen Hurrikansaison vor einer „außergewöhnlichen“ Intensität gewarnt.