WELT
Hurrikan „Helene“: US-Regierung fürchtet den Verlust vieler Menschenleben
Baku, 1. Oktober, AZERTAC
Durch den Sturm „Helene“ im Südosten der USA könnten nach Schätzungen der US-Regierung Hunderte Menschen ums Leben gekommen sein. „Bis zu 600 Leben könnten verloren sein“, sagte die Heimatschutzberaterin des US-Präsidenten, Liz Sherwood-Randall, am Montag in Washington. Dies sei eine hohe Schätzung, aber derzeit lägen von 600 Menschen in den Katastrophengebieten keine Nachrichten vor.
Am Montagnachmittag lag die Zahl der von den Behörden in den verschiedenen Bundesstaaten bestätigten Todeszahlen bei fast 110. Der Sturm war am Donnerstag in Florida auf das US-Festland getroffen und hatte anschließend bei seinem Durchzug durch mehrere Bundesstaaten eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.
Florida, Georgia, North und South Carolina, Alabama und Tennessee riefen den Notstand aus. Tausende Menschen harrten in Notunterkünften aus. In der ganzen Katastrophenregion waren am Montag noch rund zwei Millionen Menschen ohne Strom.
Der Sturm war am späten Donnerstagabend mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde und damit als »extrem gefährlicher« Hurrikan der Stufe vier südlich von Tallahassee in Florida auf Land getroffen. An der Küste Floridas stieg der Meeresspiegel nach Angaben von Gouverneur Ron DeSantis an manchen Stellen um bis zu sechs Meter an. Ihm zufolge sind die Auswirkungen von „Helene“ bei Weitem schlimmer als die der Hurrikane in den vergangenen 13 Monaten.
Fachleuten zufolge führt der Klimawandel dazu, dass tropische Wirbelstürme heftiger werden und schneller an Stärke zunehmen. Der Grund dafür ist die Erwärmung der Ozeane: Wirbelstürme entstehen durch die Verdunstung des Wassers an der Meeresoberfläche, welche mit steigender Temperatur zunimmt. Weil der Atlantik in diesem Jahr überdurchschnittlich warm war, hatte die US-Behörde für Ozean- und Atmosphärenforschung (NOAA) in diesem Jahr vor einer „außergewöhnlichen“ Hurrikan-Saison gewarnt.